Soli Kiani - Ossian – Rebellion: Keine Gnade für Unterdrücker
Und plötzlich sind da zwei Eingänge in die Ausstellung, einer für Männer, einer für Frauen. Konsequenzen hat die falsche, nicht geschlechtergetrennte Benützung der mit Seilen verhängten Zugänge allerdings keine; wir befinden uns ja in Wien und Geschlechtertrennung existiert in unserer aufgeklärten Gesellschaft nicht mehr – oder zumindest seltener.
Anders ist das im Geburtsland von Soli Kiani, dem Iran und vielen weiteren muslimischen Ländern. Kiani, die seit dem Jahr 2000 in Wien lebt, wird nicht müde, die Unterdrückung der Frauen in ihren Arbeiten zu thematisieren.
Bestimmende Elemente der Ausstellung im Tresor des Bank Austria Kunstforums sind Skulpturen aus Seilen und daraus grob geknüpften Stoffbahnen sowie neue Bilder, in denen es primär um das Verhüllen des weiblichen Körpers geht. Dabei haftet den Arbeiten eine Gewalttätigkeit an, die eindrücklich auf die Thematik der Ausstellung hinweist. In Plasticksäcken verschnürt oder gejagt von der Sittenpolizei, selbst die Bilder einer jungen Frau, deren Gesicht durch ihre dichten, wehenden Haare verdeckt wird, muss sich von Bild zu Bild mehr verhüllen. Selbst die abstraken Skulpturen aus Seilen und Beton sind in diesem Umfeld als Bürde und Mahnmal gegen Ausbeutung zu sehen.
Soli Kiani ist eine starke Stimme für Frauenrechte weltweit.
28.04 - 19.06.2022
Tresor im Bank Austria Kunstforum
1010 Wien, Freyung 8
Tel: +43 1 537 33 26, Fax: +43 1 537 33 18
Email: office@bankaustria-kunstforum.at
http://www.bankaustria-kunstforum.at/
Öffnungszeiten: täglich 10-19, Fr 10-21 h