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WIKAM Ferstel: Klein ist auch fein

Auch wenn die österreichische Regierung erst vor kurzem Lockerungen verkündet hat (die nun ein wenig zurückgenommen werden müssen), von Normalbetrieb kann bei den wiener Kunstmessen noch nicht gesprochen werden. Die WIKAM ist die erste Messeveranstaltung in diesem Jahr und auch sie hat noch nicht ganz ihr vorpandemisches Maß erreicht, fehlt doch mit dem Palais Niederösterreich eine wichtige Ausstellungsfläche. Das Palais Ferstel alleine muss den ausstellenden Galerien und Kunsthandlungen genügen und das bringt die Halbierung des Teilnehmerfeldes auf 22 mit sich.

Klassische Antiquitäten bietet das Ehepaar Brune, wobei das Angebot an opulentem französischem Mobiliar zunehmend den klareren Linien der Wiener Werkstätte und der Werkstätte Hagenauer weichen muss. In der bildenden Kunst liegt der Schwerpunkt klar in der aktuellen Kunstproduktion. Noch nicht einmal wirklich eröffnet hat die Gallery Twenty-Six des jungen Kunsthändlers Lucian Antoni der gleich am Eingang zur Messe platziert wurde. Er zeigt u.a. Christian Bazant-Hegemark, Adrian Szaal und Alice Ella. Einen Hauch von Frühling bringt die Galerie Trapp von Salzburg nach Wien mit zwei kleinen aquarellierten Naturstudien von Alexandra Kontriner. Für Großformatiges von Hannes Mlenek hat sich dagegen das Kunsthaus Wiesinger für diese Ausgabe der WIKAM entschieden. Neben einer Sonderschau zum 85. Geburtstag von Heribert Mader zeigt die Galerie Szaal seltenes von Helmut Ditsch: keine Gletscher und Berge sondern ein „Seestück“ mit Wasser und Wolken. Neunzehntes und frühes zwanzigstes Jahrhundert ist beim Kunsthandel Freller und bei Roland Widder zu finden. Widder widmet einen großen Teil seines Messestandes der Malerin Marianne Fieglhuber-Gutscher (1886 – 1978), deren umfangreiches Werk nach erfolgreichen Ausstellungen in der Secession und dem Wiener Künstlerhaus in den 1930er Jahren eine Wiederentdeckung wert ist.

Bei den Aussteller:innen herrscht allenthalben Zuversicht, dass die Messe trotz hoher Covid-Zahlen genügend Besucher zählen wird. Diese Hoffnung drückt jedenfalls die „Himmelsleiter“ von Billi Thanner bei district4art aus. Die Künstlerin hat ihre nachts weithin leuchtende Neoninstallation am Wiener Stephansdom nun in einer kleineren Version als Skulptur für den Innenraum aufgelegt.

Mehr Texte von Werner Remm

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WIKAM Ferstel
19 - 27.03.2022

WIKAM
1010 Wien, Palais Ferstel, Eingang Strauchgasse
Tel: +43 (1) 40 66 330, Fax: +43 (1) 402 88 35
Email: wikam@wikam.at
http://www.wikam.at


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