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Rashid Al Khalifa - Tesselate: Malerei als Antithese

Der aus Bahrain stammende Künstler Rashid Al Khalifa zeigt bei Mario Mauroner eine Auswahl seiner erweiterten Malereiskulpturen, die an die Nachmoderne und Minimal Art angelehnt sind und Architekturmomente des Alltags referenzieren.

In Bahrain gehört Al Khalifa zu jener Generation an KünstlerInnen, die seit den 1970er Jahren tätig sind und 1983 an der Gründung der Bahrain Arts Society beteiligt waren. Sozialisiert im Umfeld der Malerei widmete sich Al Khalifa nach einem Studium in England Hard Edge aber auch fauvistischen Tendenzen. Von Beginn an standen islamische Architektur sowie die extremen Lichtsituationen des Inselkönigreichs im Vordergrund der künstlerischen Überlegungen. Seit über einem Jahrzehnt bedient sich Al Khalifa nun einer postkonzeptuellen Formensprache, die seine Arbeiten im Kontext einer von der Malerei losgelösten, jedoch an diese angelehnte, skulpturale Dimension verorten lassen.  

Als Gegenpol zum Comedy Thema des Curated by Programms widmet Mauroner Contemporary dem blaublütigen Künstler eine eigene Schau, die die stringent räumliche Dimension von Al Khalifas Malereiskulpturen betont. Als Inspirationsquelle dient bei vielen seiner Arbeiten die traditionelle islamische Holzgitterstruktur Maschrabiyya, die in einem industriellen Ausmaß abstrahiert und durch lackierte Aluminiumoberflächen ersetzt wird. Lamellenartige Einsätze generieren unterschiedliche Farbschemata, die sich je nach Perspektive ändern und auf veränderte Lichteinstrahlungsmomente reagieren (Spectrum II, III, IV). Ihre Erfahrung lässt sich lediglich vor Ort bestimmen, da eine zweidimensionale fotografische Abbildung der räumlich intrinsischen Strukturen nicht gerecht werden kann. Dies gilt ebenso für die parametrischen einfarbigen Bilder mit ihren detaillieren Geometriestrukturen oder jener sphärischen Kompression in Grau, die als minimalistisches Objekt im Raum die Quadratur des Kreises persifliert. Während die Beschaffenheit der Objekte nur direkt nachgespürt werden kann, ist in einem von der Straße aus einsehbarem Raum eine polymetrische Stahlgitterskulptur zu sehen, deren Schattenstruktur dem jeweiligen Lichteinfall geschuldet ist. Die Aura der Arbeiten folgt somit einer ausgeklügelten Beschaffenheit der Oberflächen und der ihr inhärenten Texturierung.

Mehr Texte von Walter Seidl

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Rashid Al Khalifa - Tesselate
04.09 - 02.10.2021

Mario Mauroner Contemporary Art Vienna
1010 Wien, Weihburgggasse 26
Tel: +43 1 904 2004
Email: office@galerie-mam.com
http://www.galerie-mam.com
Öffnungszeiten: Fr-Sa 11-15 h


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