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Komplex oder kompliziert - Pak’s NFT-Auktion bei Sotheby’s

Nachdem Christie’s mit der Auktion der „First 5000 Days“ von Beeple (--> das artmagazine berichtete) den beginnenden Hype um die NFT-Kunstwerke so richtig befeuert hatte, musste Sotheby’s wohl oder übel nachziehen. Am 16. März kündigte das Autkionshaus die Kooperation mit der Künstler-Identität „Pak“, noch ohne Datum an. Heute hat das Auktionshaus das Auktionsdatum und erste Details zum Ablauf der Auktion bekannt gegeben.

Dass die geplante Auktion von digitalen, mit NFTs versehenen Werken Pak’s nicht einfach aus einer Sammlung von Einzelbildern bestehen würde, war zu erwarten. Auch Pak selbst hatte via -->Twitter angekündigt, die bisherigen Grenzen von NFT-Kunst sprengen zu wollen. Mit der heutigen Aussendung bleiben aber mehr Fragen offen, als davor. Kunstsammler:innen, die sich an der Auktion beteiligen wollen, müssen in der kommenden Woche jedenfalls schnell klicken können.

Die „Fungible Collection“ für „Non-Fungible Kunstwerke“
Pak, von der/dem/denen man die wahre Identität nicht kennt, setzt mit den Kunstwerken für die Auktion genau an der Schnittstelle zwischen „Fungible“ und „Non-Fungible“ an. Basis des Auktionsangebotes ist die unlimitierte Edition eines Bildes einer würfelförmigen Konstruktion, genannt Fungible Collection. Der Name leitet sich ab von der Bedeutung des Wortes „Fungible“, bedeutet also austauschbar. Die Bilder werden zum Fixpreis von jeweils $500 angeboten. Sammler:innen können davon so viele erwerben, wie sie an Gesamtbudget investieren wollen. Die eigentlichen Kunstwerke, die dann in der Blockchain registriert und damit NFTs im engeren Sinn sind, bestehen dann aus multiplizierten Konstruktionen mit einem, fünf, zehn, 20, 50, 100, 500 und 1000 Würfeln. Als Beispiel, wie der Sale funktionieren soll, gibt Sotheby’s den Kauf von sechs Elementen à $500, also gesamt $3.000 an. Dafür erhält man dann ein NFT-Kunstwerk das einen Würfel darstellt, und ein NFT-Kunstwerk das fünf Würfel darstellt. Das Ganze erinnert entfernt an Sol Lewitts „Progressions“, nur eben im zeichnerischen 3D-Raum. Ob die einzelnen NFTs dann limitert sind oder nicht, und ob man sich die Aufteilung seiner investierten Summe aussuchen kann, wurde in der ersten Ankündigung nicht spezifiziert. Wie die einzelnen NFTs aussehen werden, ist ebenfalls noch nicht ersichtlich. Ebensowenig weiß man derzeit, ob die Stückelungen der Würfelbilder wiederum Unterschiede und damit eine gewisse Originalität besitzen werden. Betrachtet man die Summen, die in jüngster Vergangenheit in den NFT-Hype investiert wurden, kann man jedenfalls davon ausgehen, dass die $500.000 für ein 1000er Würfelbild wohl mehr als einmal erreicht werden.

PAK @ Sothebys

Stattfinden wird die Auktion nicht auf der Auktionsseite von Sotheby’s sondern auf einer der mittlerweile vielen NFT-Plattformen, nämlich Nifty Gateway. Zum „mitbieten“ benötigt man übrigens kein Wallet in einer Digitalwährung, sondern nur eine einfach zu bewerkstellende Registrierung bei --> Nifty Gateway. Bezahlt werden kann dann mittels Kreditkarte. Der Kauf der Cube-Anteile muss übrigens einigermaßen schnell vonstatten gehen, denn es gibt nur drei Zeitslots, um mitzumachen. Jeweils am 12., 13. Und 14. April in der Zeit von 13 Uhr bis 13:15 Uhr New Yorker Zeit (19 Uhr europäischer Sommerzeit) kann gekauft werden.

Das Gesamtsetting der Auktion ist ein durchaus geschicktes Spiel mit den Elementen des Krypto-Kunst-Marktes und den Erwartungen der Artflipper. Dass man bei einer derart gehypten Auktion schon mit einem Investment von $500 dabei ist, gehört ebenfalls zu den Ausnahmen in der bisherigen Auktionsgeschichte und lässt rege Beteiligung erwarten.

--> zur Ankündigung von Sotheby’s

--> Über den neuen NFT-Kunstmarkt

Mehr Texte von Werner Remm

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