Wachablösung bei der Arco Madrid
Der Kapitän geht mit Ansage von Bord, der Erste Offizier übernimmt. Der Arco Madrid gelingt, was bei Kunstmessen so selten geworden ist wie bei Fußball-Klubs: ein geordneter Übergang. Die Messegesellschaft Ifema teilt mit, dass Direktor Carlos Urroz nach der nächsten Ausgabe der Arco Ende Februar seinen Posten aufgeben werde. Bis dahin werde er gemeinsam mit seiner bisherigen rechten Hand Maribel Lopez als Co-Direktor fungieren.
Lopez ist seit 2011 im Unternehmen, betrieb zuvor einige Jahre lang selber eine Galerie in Berlin und gilt vielen Szenekennern bereits jetzt als Herz der Veranstaltung, da sie nicht nur die junge Sektion kuratiert, sondern auch den teilnehmenden Galerien als Ansprechpartnerin dient.
Urroz erklärt, für ihn schließe sich nach anderthalb Jahrzehnten ein beruflicher Kreis. Er sei überzeugt davon, dass sich große Kulturinstitutionen periodisch verjüngen müssten, um neue Ansätze und Perspektiven zu ermöglichen.
Während der letzten Arco war es zu einem Eklat gekommen, weil auf Drängen des Präsidenten des Exekutivkomitees der städtischen Messegesellschaft ein politisch brisantes Werk von Santiago Sierra abgehängt worden war. Urroz soll daraufhin intern mit seinem Rücktritt gedroht haben. Der Funktionär entschuldigte sich noch während der Messelaufzeit in einer Pressemitteilung.
Die nächste ARCO findet vom 27. Februar bis 3. März 2019 statt
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Abbildung: Maribel López und Carlos Urroz, Foto: ARCO