Manfred M. Lang,
Die Freiheit des Shitstorm
Diese Freiheit ist die Freiheit der Anonymität.
Eine Freiheit, die sich alles erlauben kann und will.
Die Piraten z.B. fordern die totale Freiheit im Netz. Keine Kontrolle, keine Zensur, kein Verbot.
Und wer das nicht akzeptiert, löst ihn aus, diesen Shitstorm. Da wird unter dem Schutz des anonymen Netzmobs verunglimpft, beschimpft, bedroht, verleumdet. Es lebe die totale Freiheit – genannt Piraterie.
Die Piraten haben sich schon den richtigen Namen ausgesucht. Den hinter dem Schutzschild ihrer vermeintlichen Freiheit gehen sie auf Raubzug. In der Musik, in der Literatur, in der Kunst. Keine Kontrolle, keine Zensur, kein Verbot. Ausnahmslos. Was kümmert die Piraten schon z.B. Kinderpornographie – wie gesagt keine Kontrolle, keine Zensur, kein Verbot.
Dass Kinder psychischen Totalschaden erleiden, dass Künstler einen finanziellen Schaden erleiden – die Piraten kümmerts nicht, wenn es um ihre totale Freiheit im Netz geht. Zuerst wird die Freiheit zurecht gehobelt; die Späne die dann fliegen, sind halt nur ein notwendiges Übel. Aber diese falsch verstandene und falsch verwendete Freiheit ist der erste Schritt in Richtung Brutalität und Tyrannei. Und wenn Dirk Kurbjuweit in einem Essay die Frage stellt: „Wird das Internet zu einer Schule der neuen Barbarei?“ – dann ist es zu wenig, dies zustimmend aber passiv abzunicken. Dann müssen wir öffentlich im Netz Farbe bekennen und dafür eintreten, dass „grenzenlose Freiheit zu einer Tyrannei der Starken über die Schwachen führt“ (Karl Popper).
Und wenn wir dann vielleicht so einen Shitstorm auslösen, dann sollten wir ihn einfach stolz durchtümpeln.
Mehr Texte von Manfred M. Lang
Ihre Meinung
1 Posting in diesem Forumbelow deck
dein name | 25.04.2012 11:40 | antworten
if youre sitting below deck in the lulzboat salute bitch and show some respect
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