Manfred M. Lang,
Das entlarvendste Statement 2011
Zugegeben – es macht Spaß danach zu suchen. Es gibt keine Grenzen nach unten. Wie Viele sich wie in so einem abgelaufenen Jahr vor anderen als geistige Nackerbazln darbieten, das ist schon Kabarett auf höchstem Niveau.
Und es gibt viele Unmündige, Präpotente und Großenwahnsinnige die gar nicht merken, was sie verbal so absondern.
Um es kurz zu machen, meine zergatschte faule Ananas (und ich hasse den Geschmack dieser Frucht) gebührt 2011 unserem alerten Bundeskanzler Werner Faymann.
Bei einem Gespräch mit Jugendlichen (SchülerStandard vom 21.12.2011) antwortete er auf die Frage „Wäre es nicht mutig, unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen, die jedoch richtig sind?“ mit ehrlicher Überzeugung: „Wenn man für richtige Maßnahmen abgewählt wird, dann hat man auch etwas falsch gemacht“.
Liebe Glossenleserinnen und Glossenleser – ich habe mir diese schaurigen Bundeskanzlerworte mein Hirn entlang perlen lassen.
Zugegeben – der Beginn der Frage an sich war ein bissl ungeschickt.
Was hat Werner Faymann mit „mutig“ zu tun?
Aber andererseits – vielleicht hätte es dann diese wunderbar entlarvende Antwort nicht gegeben.
Eine Antwort, die das verquere Demokratieverständnis unseres derzeitigen Bundeskanzlers auf obskure und peinliche Weise dokumentiert. Sich für eine unpopuläre richtige Maßnahme eventuell abwählen zu lassen – das kommt für Faymann nicht in die Tüte. Lieber feig herumlavieren als sich vom Volk abwählen zu lassen – denn dass ein Bundeskanzler von seinem Volk für eine unpopuläre richtige Entscheidung auch wiedergewählt werden könnte, kommt dem Herrn Faymann sicherheitshalber gar nicht erst in den Sinn.
Aber man kann ja gottseidank auch für falsche Maßnahmen richtig abgewählt werden.
Und bis dahin möge dem derzeitigen Bundeskanzler meine „faule Ananas 2011“ auch weiterhin Leit- und Vorbild sein. Wir werden es schon aushalten. Irgendwie.
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