Werner Rodlauer,
Nicht nur ein Verwalter - Joachim Lothar Gartner ist neuer Präsident des Künstlerhauses
Joachim Lothar Gartner, geboren 1945 im böhmischen Steinschönau, war unter Manfred Nehrer Vizepräsident des Künstlerhauses und gilt als starker Vertreter der Anliegen der Mitglieder. Gerade dadurch hofft er, die notwendigen Reformen auch durchsetzen zu können.
Internationalisierung ist das Stichwort, mit dem Gartner die Mitglieder des Künstlerhauses überzeugen will; und damit, dass - wie in der Secession - eine positive internationale Reputation letztendlich auch auf die Mitglieder zurückwirken wird.
Dennoch soll das Konzept einer jährlichen großen Mitgliederausstellung beibehalten werden. Dass dabei unvermeidlich auch Qualitätsunterschiede sichtbar werden, will Gartner aber als Chance verstanden wissen. Vorstellbar ist für ihn auch, dass es für diese Ausstellungen eine eigne, nicht nur vom Künstlerhaus besetzte Jury geben wird.
Mit der Secession wünscht sich Gartner eine intensivere Zusammenarbeit, die auch in gemeinsame Ausstellungsprojekte münden soll.
Die in letzter Zeit - neben der Bausubstanz - stark ramponierte Identität des Hauses soll durch die Intensivierung der Programmausrichtung auf Ausstellung an den Schnittstellen zwischen Kunst, Design, Musik, Mode, Architektur und Alltagskultur wieder verbessert werden. Auch die Vermietungen hofft Gartner so weit beschränken zu können, dass die programmatischee Ausrichtung wieder sichtbar wird, mit einem besonderen Schwerpunkt auf die junge Szene.
Die kuratorische Arbeit für das zukünftige Ausstellungsprogramm will Gartner mit dem Generalsekretär Peter Bogner auf jeden Fall weiterführen, zeigt sich aber offen für Vorschläge die von Außen an ihn herangetragen werden.
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