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Clara Ianni erhält Werner-Fenz-Stipendium für Kunst im öffentlichen Raum

Der steirische herbst und die Stadt Graz vergeben erstmals gemeinsam das Werner-Fenz-Stipendium für Kunst im öffentlichen Raum.
Zur Würdigung des Kunsthistorikers und Kurators Werner Fenz (1944–2016) hat das Kulturreferat der Stadt Graz 2020 auf Initiative von über 200 Kunstschaffenden, Kurator:innen, Journalist:innen und anderen Mitgliedern des Kunstbetriebs ein Stipendium für Kunst im öffentlichen Raum eingerichtet. Im Jahr 2021 wurde es erstmals an Hannes Zebedin für das Projekt Die Brücke vergeben, das 2022 im Parallelprogramm des steirischen herbst realisiert wurde.

Dieses Jahr überzeugte die renommierte brasilianische Künstlerin Clara Ianni die Jury mit ihrem Konzept der Performance mit dem Titel Resurrection im Grazer Stadtraum. Das mit 17.000 Euro dotierte Stipendium umfasst die Umsetzung der Arbeit während des steirischen herbst ’24.

"In Resurrection wird das Verhältnis zwischen Kapitalismus und Religion hinterfragt, im Hinblick auf die allgegenwärtige Erschöpfung in der Gesellschaft und das Potenzial der Regeneration. Dabei trifft die Künstlerin präzise den Nerv der Zeit.", heißt es in der Begründung der Jury.
Und weiter: "Die Jury ist überzeugt, dass das vielschichtige Projekt das Grazer Publikum visuell verführen wird und schätzt besonders die Einbettung der kulturhistorischen Frage zum Verhältnis zwischen Mensch, Tier und Umwelt in den Grazer Kontext. Die Arbeit steht für die Forderung von Werner Fenz, dass Kunst „für sich eine gesellschaftliche Verantwortung in Anspruch nimmt“ und Alternativen in der Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raums aufzeigt."

In ihrer Arbeit beschäftigt sich Clara Ianni kritisch mit dominanten historischen Narrativen, Machtstrukturen und institutionellen Rahmenbedingungen, einschließlich derer im Kunstbereich. Mit ihrem Projekt im Rahmen des Werner-Fenz-Stipendiums macht Ianni einen Grazer Bestand im öffentlichen Raum sichtbar, der in der Regel vergessen wird. Ausrangierte Bühnenelemente und Requisiten aus dem Fundus der Grazer Theater werden in Iannis Performance wiederbelebt: Bäume, Steine, Wolken oder Blumen – Ausstattungselemente also, die die Natur abbilden. So wird der echten Natur eine künstliche gegenübergestellt, um überraschende Verbindungen zwischen menschlichen und ökologischen Dimensionen zu schaffen.

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Abbildung: Clara Ianni, Foto: Ana Ferreira

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