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Spark Art Fair: Same same but different

Vieles ist gleich geblieben, manches anders geworden oder hinzugekommen bei der Spark Art Fair. Die neue Leitung mit Walter Seidl und Jan Gustav Fiedler als künstlerischen Direktoren sowie Marina Fokidis und Christoph Doswald als Kuratoren hat die Grundidee einer Einladungsmesse mit gleichberechtigten Einzelpräsentationen beibehalten. Trotz Uneinigkeit in der Wiener Szene und Zweifeln an den wirtschaftlichen Aussichten haben sich mit 90 sogar ein paar Galerien mehr als zur letzten Veranstaltung 2022 zur Teilnahme bewegen lassen, darunter viele der wichtigen Protagonist:innen, wenngleich nicht alle. So fehlen die lokalen Galerien Martin Janda, Meyer Kainer, Eva Presehuber oder Gregor Podnar. Dafür sind aus Wien Krinzinger, Rosemarie Schwarzwälder, Nächst St. Stephan, Charim, Georg Kargl, Christine König oder Krobath mit an Bord. Auch von den jüngeren Kolleg:innen sind Sophie Tappeiner, Zeller van Almsick oder Wonnerth Dejaco mit dabei. Als bereichernd wird von ihnen auch die Teilnahme von lokalen Vertretern historischer Positionen empfunden, etwa Wienerroither & Kohlbacher mit Max Weiler, Ruberl mit Arnulf Rainer oder Konzett mit Franz West. Man erhofft sich davon, dass die jeweiligen Sammler:innen zum Blick über den eigenen Sammeltellerrand bewegt werden können.

Eine ganze Reihe auswärtiger Galerien folgt dem Beispiel der einheimischen und gewährt mit ihren Solo-Shows vertiefte Einblicke in künstlerische Positionen. Fonti aus Neapel stellt mit fünf großformatigen Gemälden (je 25.000 Euro) die Themenwelt von Giulia Piscitell vor, die sich in scheinbar einfachen und oft für sich harmlos wirkenden Symbolen mit Gewalt und Machtstrukturen auseinandersetzt.

Sogar Konrad Fischer aus Düsseldorf und Berlin hat sich aufgrund des Konzepts für die eher intime Messe mit einer Präsentation des kürzlich verstorbenen Carl André entschieden und zeigt an den Wänden mehrere kleine (ab ca 20.000 Euro) eine große skulpturale Arbeit aus Holz, für die mit einem Preis von 1,25 Millionen Dollar netto hier nicht unbedingt ein Käufer oder eine Käuferin zu erwarten ist.

Marian Ivan aus Bukarest ist ein alter Bekannter in Wien, nimmt jedoch erstmals an der Spark teil. "Wenn die Messe ihren Fokus beibehält mit ihrer spannenden Mischung aus jungen und älteren Positionen, kann ich mir vorstellen, dass es in Wien Platz gibt für zwei Messen", erklärt er. Hier zeigt er Arbeiten des gerade erst 26-jährigen Gavril Pop, die mit Preisen zwischen 500 und 6.000 Euro zur Entdeckung einladen.

Ein ganz neues Format ist Spark Cinema im benachbarten Globe Theatre, das nicht nur für die Besucher:innen, sondern auch für die Aussteller kostenlos ist. Ob der Marktplatz Wien zwei Messen  – SPARK und Viennacontemporary im Herbst – verträgt, ist nach wie vor eine ungeklärte Frage, und es ist schon auffällig, dass beide Messen eine große Schnittmenge bei den Galerien aufweisen. Die jeweilige Aufstellung der beiden Veranstaltungen würde nahelegen, dass die spezialisierte Spark im Frühjahr eher für Kurator:innen interessant ist und die breiter aufgestellte Viennacontemporary im Herbst mehr Endverbraucher anzieht. Ob sich das auch so einspielt, ist noch lange nicht ausgemacht.

Mehr Texte von Stefan Kobel

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Spark Art Fair
15 - 17.03.2024

Spark Art Fair
1030 Wien, Marx Halle / Karl-Farkas-Gasse 19
https://www.spark-artfair.com
Öffnungszeiten: 11.00–19.00 h


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