Doris Theres Hofer - All Ways Going Nowhere: Das Spiel mit der Zeit
Die Ausstellung „All Ways Going Nowhere“ zeigt eine Auswahl Doris Theres Hofers Serie (2016-2018) bestehend aus 266 möglichen Fehlversuchen beim Kinderspiel „Haus vom Nikolaus“. Bekannt wurde die Faistauer-Preisträgerin (2017) durch ihre Arbeiten „Where Have All The Colours Gone“. Es handelt sich um großformatige Leinwände, die Spuren von Malereien zeigen und so auf unbeabsichtigte Farbflecken auf Atelierwänden anspielen. Erst beim genauen Betrachten erkennt man, dass es sich um Stickereien handelt.
Die geometrischen Linien auf den je 30,3 mal 21,6 cm großen Bildträgern aus Voile wirken aus der Ferne wie Zeichnungen. Erst beim Herantreten erkennt man die strukturierte Oberfläche des weißen Stoffes und die fein gestickten, exakt geraden Linien. Für die Realisierung der Serie war ein achtstündiger Arbeitstag notwendig, der für die Künstlerin vielmehr meditativ und beruhigend als monoton war. Hofers Arbeitsweise ähnelte jener der künstlerischen Bewegung Craftivism, die sich auf Handarbeitstechniken und Hobbykreativität beruft. Indem sie die Muster eines bestehenden Spieles übernimmt, kann sie ihre künstlerische Kreativität völlig zurückfahren. Begleitend dazu dokumentiert sie ihre Arbeit mit Zählungen der Zeichnungen auf Postkarten, die sie an sich selbst schickt. Im Vordergrund steht jedoch die Auseinandersetzung mit dem Fehler in der Malerei. Die Bilder sind weder ungültig, noch zeigen sie einen Weg, der ins Nichts führt, sondern sind Ausdruck eines künstlerischen Prozesses, der sehr wohl einer gewissen Planung oder Berechnung bedarf. Er ist kein Irrweg, aber eine Anspielung auf das Verschwenden der Zeit, wobei die Zeit zu verschwinden scheint. In ihrer künstlerischen Arbeit geht es Hofer um die Entschleunigung sowie das Spielen mit der Zeit, dem Zufall und den Fehlern.
Obwohl die beiden abstrakten Serien sehr unterschiedlich sind, lassen sie den Besucher in einer gewissen Leere stehen, in der man staunend feststellt, dass es 266 mögliche Fehlversuche eines Spieles gibt, das jeder aus seiner Kindheit kennt.
Doris Theres Hofer wurde 1979 in Linz geboren. Sie studierte Grafik und Druckgrafik an der Wiener Kunstschule sowie abstrakte Malerei bei Prof. Bohatsch an der Akademie der bildenden Künste Wien.
12.01 - 08.02.2018
Startgalerie im MUSA
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