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Art Karlsruhe: Alles beim Alten

Da mag auch ein erweitertes Rahmenprogramm nicht hinwegtrösten, die art KARLSRUHE tritt in ihrer 14. Ausgabe etwas auf der Stelle. Freilich die Hallen sind angenehm, die Besucher zahlreich und budgetär gut ausgestattet, das Angebot breit gefächert. Man möchte fast meinen etwas zu breit. Die Schere, die sich seit Jahren zwischen dem Feilgebotenen an klassischer Modere und dessen, was teilweise unter „ContemporaryArt 21“ firmiert, ist mitnichten kleiner geworden. Da mögen die üppigen gelb/roten Tulpengebinde noch sehr dagegen ankämpfen, was der Veranstaltung fehlt ist etwas Frische. Woran das liegen mag? Womöglich hilft ein Blick auf die hochverdienten Protagonisten der letzten Tage. Zur Eröffnungsrede hat Messekurator Ewald Karl Schrade (Jg.1941), Klaus Gallwitz (Jg.1930) eingeladen, für die Präsentation einer Privatsammlung konnte Reinhold Würth (Jg.1935) gewonnen werden, der wiederum den Fokus auf Tomi Ungerer (Jg.1931) richtete. Das mag die Lebensleistung dieser Herrn nicht schmälern, jeder für sich ist wunderbar wie respektabel, in Summe ist es dann doch etwas viel an Reife. Florian Illies und Jonathan Meese, der Juror und der Preisträger des diesjährigen Hans Platschek-Preises dürfen sich, beide Anfang der 1970er Jahre geboren, in dieser sonoren Herrenrunde als absolute Jungspunde fühlen. Immerhin verfügt die Karlsruher Messe über eine Geschäftsführerin, auch der Art Karlsruhe Preis geht mit Neringa Vasilauskaite (Jg.1982) an eine Künstlerin der Galerie Smudajescheck (München). Aus Österreich kamen in diesem Jahr mit 10 von 210 Teilnehmern mehr Aussteller denn je. Und, so lässt sich zusammenfassen, alle von ihnen haben einen höchst souveränen Auftritt hingelegt. Hilger (Wien), Leonhard (Graz) und Feurstein (Feldkirch) waren schon öfter vor Ort, zs art galerie (Wien) feierte im letzten Jahr mit einer beeindruckenden Roland Goeschl gewidmeten Koje Einstand. Neu hinzugekommen sind Zimmermann Kratochwill (Graz), Hosp (Nassereith), sowie das Kunsthaus Wiesinger (Wels), die man auf Messen bislang eher mit ihrem reichhaltigen Möbelangebot kannte. In Karlsruhe ist es unter anderem eine one-artist Präsentation von Hannes Mlenek und ein Skulpturenplatz mit Oskar Höfinger. Ebenfalls ihre Premiere feierte der Kunsthandel Widder (Wien) mit einer schönen Auswahl an deutscher und österreichischer Kunst der Zwischenkriegszeit. Das Interesse der Besucher war groß, das Kaufverhalten eher abwartend. Allesamt zeigten sich die Galeristen nicht unzufrieden, besser könnte es aber immer noch gehen. Sehr zufrieden hingegen war Thomas Mark von artmark (Wien). Seine one artist Koje von Manfred Makra zeigte sich schlicht vorbildlich und führte geradewegs zu einem Kunst am Bau-Auftrag in der naheliegenden Pfalz und auch sonst verkaufte sich die streng reduzierte Ware prächtig. Womöglich lag es an der Frische.
Mehr Texte von Daniela Gregori

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Art Karlsruhe
16 - 19.02.2017

Messe Karlsruhe
76287 Rheinstetten/Karlsruhe, Messeallee 1
http://www.art-karlsruhe.de
Öffnungszeiten: 11-19 Uhr, Freitag 11-20 Uhr


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