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DIStopisch

Die Bundeskulturstiftung hatte zur Jahrespressekonferenz geladen und dabei stand auch die Vorstellung des 9. Berlin Biennale Kuratorenteams DIS auf dem Programm. Wer da aber Substantielles erwartet hatte, der wurde enttäuscht, denn insbesondere was die Konzeption ihrer Ausstellung anbelangt, blieb das US-Kollektiv überaus vage in seinen kurzen Ausführungen. Das New Yorker Post-Internet-Kollektiv DIS mit seinen Mitgliedern Lauren Boyle, Solomon Chase, Marco Rosa und David Toro kuratiert derzeit die 9. Berlin Biennale. Kein Wunder also, dass sie so etwas wie die „Stargäste“ der Jahrespressekonferenz der Bundeskulturstiftung waren, diese ist mit ihrer Unterstützung von 2,5 Millionen alleiniger Hauptsponsor dieser Biennale. Doch leider wurden DIS den in sie gesteckten Erwartungen nicht gerecht, formulierte Lauren Boyle in ihrem kurzen Vortrag doch nicht viel mehr als abgenutzte, beinahe leere Begriffshülsen wie „das Virtuelle als das Wirkliche“, „Kultur als Kapital“ und „Menschen als Daten“, die dann in keinster Weise mit einer möglichen Ausstellungspraxis verknüpft wurden. Als Boyle dann noch verkündete, dass der Pariser Platz der Ausgangspunkt der diesjährigen Berlin Biennale sei, denn dort habe Michael Jackson einst im Hotel Adlon sein Baby über das Balkongeländer seines Zimmers gehalten, zudem sei dieser Platz ein „touristisches Epizentrum“, umgeben „von Netzwerken wirtschaftlicher und politischer Macht“, da schluckte der aufmerksame Zuhörer fast schon betroffen, denn diese griffige Mischung von Pop und Politik ist doch inzwischen arg in die Jahre gekommen. Leider machten dann die abschließend kurz vorgestellten vier Spielplätze, „Bühnen“ wie Boyle es nannte, auch nicht wirklich neugierig auf die am 4. Juni beginnende 9. Berlin Biennale. Diese vier überaus unterschiedlichen Orte seien dadurch charakterisiert, dass sie „einen Hauch von Paradox und Essenz unserer Zeit verströmen“. Solche Orte seien die geschichtsträchtige „Akademie der Künste“ am Pariser Platz, die „KunstWerke“ in der Auguststraße, die private Sammlung „Feuerle Collection“ am Landwehrkanal, die „European School of Management and Technology“ im ehemaligen Staatsratsgebäude der DDR und schließlich das Fahrgastschiff „Blue Star“ der Berliner Reederei Riedel. Na dann, ahoi!  bb9.berlinbiennale.de PS: Teilnehmende KünstlerInnen wurden leider auch noch nicht benannt.
Mehr Texte von Raimar Stange

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