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Tefaf expandiert nach New York

Die Maastrichter Tefaf expandiert nach New York. Und das gleich mit zwei Messen, die sie in einer schier nicht enden wollenden Pressemitteilung zunächst als neu feiert. Tatsächlich handelt es sich bei den beiden Veranstaltungen im historischen Gebäude der Park Avenue Armory um das Rebranding zweier existierender Messen. TEFAF | New York | Spring heißt in diesem Jahr noch Spring Masters New York und wird von Artvest Partners LLC vom 6. bis 9. Mai als Messe für moderne und zeitgenössische Kunst und Design veranstaltet, die die 2010 gegründete Messe erst 2013 der Art and Antique Dealers League of America abgekauft hatte – nicht zu verwechseln mit der Art Dealers Association of America, die jedes Jahr an gleicher Stelle die Art Show parallel zur Armory Show in den Navy Piers veranstaltet. Die TEFAF | New York | Fall hieß bisher The International Fine Art & Antiques Show. TEFAF hat sie der Mitteilung zufolge kürzlich gemeinsam mit Artvest dem Messeveranstalter Haughton International Fairs abgekauft. Die Messe wird auch als Tefaf vom 21. bis 27. Oktober Kunst von der Antike bis zum 20. Jahrhundert anbieten und damit nur zwei Wochen nach der Frieze Masters in London und zeitgleich zur Fiac in Paris stattfinden. In welchem Verhältnis Tefaf und Artvest zueinander stehen, ist der in ihrem wortreichen Decorum einer mittelalterlichen Papstbulle in nichts nachstehenden vierseitigen Pressemitteilung (reiner Text) nicht zu entnehmen. Die in den letzten Jahren zunehmend unter dem Konkurrenzdruck von Frieze Masters, Biennale des Antiquaires, den großen Auktionshäusern und Messen in Fernost stehende Tefaf hatte vor zwei Jahren schon versucht, eine eigene Messe in Peking in Zusammenarbeit mit Sotheby's auf die Beine zustellen, war aber am Desinteresse der Händler gescheitert. Die jetzige Übernahme/Kooperation mutet wie ein verzweifelter Versuch an, den Standortnachteil Maastricht durch die Flucht nach vorn bzw. New York auszugleichen. Vielleicht ist dieser Schritt auch als Vorsorge für die Zeit nach Maastricht anzusehen. Denn ein Publikumsmagnet mag die „Königin der Kunstmessen“ mit ihren jährlich 75.000 Besuchern immer noch sein. Hinter den Kulissen bröckelt jedoch schon länger der Putz. www.tefaf.com www.artvest.com www.armoryonpark.org
Mehr Texte von Stefan Kobel

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