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Breton-Sammlung für 46 Millionen in alle Winde zerstreut

Der ursprünglich auf 30 Millionen geschätzte, 6.249 Positionen umfassende Nachlass des französischen Schriftstellers und Surrealisten André Breton (1896-1966) gelangte vergangene Woche in einem mehrtägigen Auktionshappening unter den Hammer. Die Verkäufe der mehr als 400 Gemälde, 3500 Bücher, 500 Manuskripte und 1700 Fotografien summierten sich auf herausragende 46 Millionen Euro - "Die erzielten Einzelzuschläge", so ein Sprecher des Auktionshauses Drouot-Richelieu in Paris, "waren zum Teil so surrealistisch (hoch), wie die Sammlung selbst. Der Verkauf einer der letzten bedeutenden Sammlungen der Zwischenkriegszeit war nicht unumstritten. Das bisher als (unsubventioniertes) Museum geführte Wohnatelier konnte von der Familie nicht mehr erhalten werden und ebenso fand sich in Frankreich keine öffentliche Institution, die der Nachwelt das einzigartige Ensemble erhalten wollte. Zum Ärger der internationalen Sammlerklientel wie des kauffreudigen Handels machte allerdings der französische Staat - vor allem antiquarische Bücher und Manuskripte betreffend - ausgiebig von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch. Einer der höchsten Zuschläge in dieser Sektion erzielte die Erstausgabe "Qu`est-ce que le surréalisme" mit einer Originalskizze René Magrittes 276.000 Euro. Im Bereich "Primitive Art" entlockte eine kolumbianische Shamanen-Maske, die Breton 1955 für seine Sammlung erwarb, einem Bieter stolze 250.000 Euro. Getoppt wurde dieser Zuschlag mit einem Hammerpreis von 1,1 Millionen Euro für eine 125 cm hohe ozeanische Uli-Figur - ein Porträt des "Papstes des Surrealismus" von Victor Brauner von 1934 war dagegen für "läppische" 180.000 Euro zu haben. Info: breton.calmelscohen.com
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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