Olga Kronsteiner,
(Markt)Objekt der Woche: Votivfiguren
Votivus, "durch ein Gelübde versprochen", ist die Bezeichnung eines Weihegeschenks für eine Gottheit oder einen Heiligen. Votivgaben - plastisch ausgeführt (ganze Figuren bzw. einzelne Körperteile) oder gemalt - sind Danksagungen für empfangene Gnadenerweise bzw für den Schutz vor Krankheit oder Unheil. Solche Opferfiguren gehen auf uralte Traditionen zurück. Bereits viele der steinzeitlichen Schnitzereien etwa aus Mammutelfenbein waren wahrscheinlich Weihegaben für Naturgottheiten, welche die primären Anliegen der Steinzeitjäger (Fruchtbarkeit und Jagdglück) ausdrückten.
Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert war eine Vielzahl unterschiedlichster Gebildvotive (plastische) in Gebrauch, die aus verschiedensten Materialien bestanden: aus wachs, in Holz oder Bein geschnitzt, aus gestanztem Silberblech - oder auch aus Eisen, wie jene fünf Votivgaben (Lot Nr. 130), die am 29. April "im Kinksy" versteigert werden. Die auf 1000 bis 2000 Euro geschätzten Objekten stammen aus dem 17. Jahrhundert.
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