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Re-Designed: im Kinsky, im neuen Outfit!

Wiener Kunst Auktionen oder Wiener Kunstauktionen, schon die korrekte Schreibweise der Firmenbezeichnung des gleichnamigen Auktionshauses konnte sich nie durchsetzen. Zudem sei die Bezeichnung "sperrig und hätte als Untertitel zu vielen Auktionshäusern gepasst" und außerdem hätte es immer wieder "Verwechslungen mit dem Dorotheum gegeben", fasst Otto Hans Ressler die hauptsächlichen Beweggründe für den neuen Unternehmensauftritt zusammen. Schon mit der Übersiedlung aus den Räumlichkeiten in den Ringstraßengalerien in den ehrwürdigen Barockpalast an der Freyung 1999 begann die spielerische Einverleibung des klingenden Adelsnamens. Fortan lautete die Web-Adresse www.palais-kinsky.com. Ab sofort, zu Beginn des zehnjährigen Gründungsjubiläums, firmiert man unter dem Label "im Kinsky" - samt neuem Logo, einem dezent gerafften Brillentüchlein. "Darling, ich bin im Kinsky ..." Es liegt einem auf der Zunge und der Konnex zu einem Gaststätte ist nicht einmal von ungefähr. Da gäbe es etwa ein gleichnamiges Hotel in Prag, sogar eines in Paris und zur Draufgabe ein Café in Magdeburg. Bis in die Steiermark, wo in Trieben Kinsky-Wäschemode zum Verkauf steht, über deutsche Fleischware und nach Tschechien, da dem "Kinsky"-Gestüt edle Rosse bzw. böhmische Jagdrennpferde entspringen, spannt sich der Bogen des Kinsky-Labels. Die alleinige Bezeichnung "Kinsky" - wie "Dorotheum" etwa - das goutierten die Familienmitglieder des böhmisch-österreichischen Adelsgeschlechts nicht. Im Gegenteil, versichert Otto Hans Ressler, "man hat uns mit rechtlichen Schritten gedroht". Also "im Kinsky". Das neue Logo steht dazu in keinerlei Bezug, sondern will als "vielseitiges textiles Element" verstanden sein, begründet Ressler die Wahl; "hat mit ver- und enthüllen zu tun. Ein Brillenputztuch, nach dessen Verwendung die Kunst besser zu sehen ist". Der Entwurf stammt von Alexander Rendi, ein Grafiker, der zuletzt etwa gemeinsam mit Elke Krystufek den Katalog zur Ausstellung in der Sammlung Essl gestaltete. Leider sucht man andere, vielversprechende Projekte Rendis vergeblich. Statt einer Portfolio-Präsentation wartet seine Homepage im Internet offenbar noch auf die Fertigstellung. Ähnlich ist die Situation "im Kinsky", wo man auf die Anlieferung der neuen Drucksorten wartet. Während der Katalog dieser Tage bereits in neuem Outfit (großzügiges Layout) verschickt, die Domain auf www.imkinsky.com weitergeleitet und neue Anzeigen mit zyklopischen Schriftzügen publiziert werden, druckt man die Presseaussendungen noch auf altes Faxpapier und Anrufbeantworter wie Telefonansage melden sich noch mit "Wiener Kunst Auktionen". Aber das ist ja alles nicht so wichtig, viel wichtiger "ist der neue Auftritt, die Konzentration auf hohe Qualität und die großzügige Präsentation dessen", zeigt sich Ressler euphorisch.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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