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Tone Fink - Kunstforumabb. Umarbeitungen der 80er Jahre: Die transformative Kraft von Papier

Gleich wenn man die Galerie betritt, fällt der Blick auf jene seltsamen Objekte, die zwar wie Sitzmöbel wirken aber in ihrer Blockhaftigkeit und ungewöhnlichen Textur doch alles andere als vertrauenserweckende Sessel sind. Im weiteren Verlauf wird dann nach und nach klar, dass es sich hier um wundervoll simple, humorvolle aber auch immer grundlegende Fragen aufwerfende Objekte aus Papiermaché handelt. Diese sind stets aus bekannten Formen und Möbeln entwickelte Skulpturen, die so wunderbar poetische Titel wie „Giacometti Servierwagen“ oder „Weihwasserbuddah“ tragen. Wobei ersterer sicher das unbestrittene Highlight der Schau ist. Hier gelingt es Tone Fink eine Art Servierwagen so aus Papiermaché zu konstruieren, dass man sich völlig selbstverständlich kaum etwas anderes als Alberto Giacomettis – berühmte, schmal in die Länge gezogenen und dennoch spröde wirkenden – Figuren darauf „serviert“ vorstellen kann. Wie der 1944 geborene Künstler es schafft so simple Objekte wie einen Hocker oder Stuhl, mittels der Konstruktion aus Papiermaché zu,gleichsam eleganten wie auch verstörenden Skulpturen zu transformieren, lässt sich besonders schön an den beiden „Stufenhockern“ zeigen. Einer der beiden sonst völlig identischen Hocker ist nämlich nicht aus Papiermaché sondern aus Aluminiumguss gefertigt, wodurch ihm völlig jene – fragile, stets veränderbar scheinende und damit sehr papierhafte – Note fehlt die Finks Objekte sonst auszeichnet. Dass er dennoch nicht aus der Ausstellung wegzudenken ist, liegt daran, dass genau diese Erkenntnis eben erst durch den Kontrast zwischen den beiden „Versionen“ möglich ist. Ergänzt wird diese gelungene Schau durch kleine Zeichnungen die originellerweise auf einzelne Seiten der Zeitschrift Kunstforum „skizziert“ wurden und durchwegs von hohem aber nie plattem Unterhaltungswert sind, ohne die künstlerisch ästhetische Gestaltung zu vernachlässigen.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Tone Fink - Kunstforumabb. Umarbeitungen der 80er Jahre
14.01 - 22.02.2014

Galerie Ulrike Hrobsky
1010 Wien, Grünangergasse 6
Tel: +43 1 513 76 76, Fax: +43 1 513 76 09
Email: galerie@hrobsky.at
http://www.galerie-hrobsky.at
Öffnungszeiten: Di - Fr 11 - 18 Uhr, Sa 11 - 15 Uhr


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