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Suse Krawagna - Abweichungen: Klarheit und Ruhe

Mit Suse Krawagna starten Alexandra Grubeck und Amer Abbas in dessen kunstbuero ihr Projekt Einbildsalon. Die Intention ist, dem (leider) gewöhnlichen Vernissagengeschwätz entgegenzuwirken, die Aufmerksamkeit der Anwesenden durch die singuläre Ausstellung eines Werks forciert auf dessen vorrangige Präsenz zu lenken und den Diskurs darüber zu provozieren.

In Amer Abbas’ Fokus steht vor allem die Malerei, in der er gerade durch deren zweidimensionale Beschaffenheit die künstlerische Option zur „Flucht vor dem Raum“ sieht. In Suse Krawagnas Gemälde findet er die optimale Bestätigung seiner These:

Auf kühlem blauem Grund ist etwas Ähnliches wie ein Riss in der Fläche dargestellt. Die Malerei ist nicht gegenständlich, aber lässt diverse Assoziationen zu. Die Schlieren, die von der bläulich schwarzen, unregelmäßig gezackten Linie nach unten gezogen sind, tragen zur Interpretation bei. Die prägnante auf- oder absteigende Markierung scheint nach einem Akt der Aggression zur momentanen Ruhe gekommen zu sein, die Fläche als solche ist verletzt. Raum wird nicht direkt geschaffen, er wird gebrochen, d.h. imaginativ in mehrere gespalten.

Suse Krawagna arbeitet in Serien, innerhalb derer sie in knappen Abweichungen sukzessive zur klareren formalen Aussagen bis zur radikalen Abstraktion gelangt. Sie fordert in diesen minimalen Variationen eine Schärfung in der Wahrnehmung.

Im Kunstbüro hat sie daher dem Gemälde eine Wandmalerei gegenübergestellt, mit dem selben Motiv der gerissenen Linie in reduzierter Form. Die Dramatik des Gemäldes ist einem geklärten Verhältnis von Linie und Fläche gewichen.

– Ein gewitzter Schachzug der Künstlerin, der ihr künstlerisches Anliegen effektiv veranschaulicht und das Prinzip des Einbildsalons hält. Am 12. 12. wird im kunstbuero mit der Präsentation von Suse Krawagnas neuem Katalog „Abweichungen“ die gleichnamige Ausstellung mit einer größeren Auswahl aus ihrem Oeuvre eröffnet.

Mehr Texte von Margareta Sandhofer

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Suse Krawagna - Abweichungen
03.12.2013 - 12.01.2014

Galerie kunstbuero
1060 Wien, Schadekgasse 8
Tel: +43 1 585 26 13
http://www.artfoundation.at
Öffnungszeiten: Mi-Fr 15 - 19, Sa 13-15 h


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