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Michał Budny - Ashamed and Shameless: Performance in Weiß

Michał Budny, der mit vorgefundenen Materialien wie Decken, leicht vergilbten Vorhängen, Lacken und Transparentpapier arbeitet, hat im ersten Raum der Galerie ein weitläufiges Holzpodest eingezogen, das den ursprünglichen Galerieboden ummantelt und ihn damit vergessen lässt. Erst vor Ort traf der Künstler die Entscheidung welche Objekte er zeigen wollte. Dass es sich bei den Arbeiten nicht um Bilder handelt ist auf den ersten Blick gar nicht so leicht zu erkennen. Man vermutet zunächst ein malerisches Werk, das zwar bei flüchtiger Betrachtung diesen Aspekt aufweist, aber definitiv keine Malerei ist. Budny ist Bildhauer und so sind auch seine Objekte zu verstehen. Dass er dabei mit Licht und Schatten spielt und das Weiß seiner Arbeiten variantenreich abwandelt spricht für sein künstlerisches Wollen und sein Geschick. Es handelt sich bei Budny`s Arbeiten um Objekte, die meist über einen Rahmen verfügen. Aus diesem treten die Darstellungen in Schichten von Transparentpapier, Lack oder Plastikfolien heraus. Oft bestehen diese Arbeiten aus einer Mitte, die, wie ein Schlitz geöffnet, Verborgenes schützt und zugleich eine Innenansicht preis gibt. Manchmal spiegeln sich die „Bilder“ auch um die eigene Achse. Da und dort verstärkt ein Silberpapier die Spiegelung und den axialen Bruch. Budny setzt sich in diesen Arbeiten aus gemischten Materialien sehr stark mit der unterschiedlichen Farbwirkung von Weiß auseinander. Manche Arbeiten, die bereits ins gelbliche tendieren bestehen nur aus Transparentpapier auf Holzrahmen und sind lackiert. Manche davon sind in Serie produziert und zitieren hiermit auch die Kunstgeschichte: Vom Suprematismus bis zur Minimal Art. Dennoch setzt Budny hauptsächlich auf andere Akzente. Im zweiten Raum, eigentlich im Durchgang, steht eine Art Podest mit einer „halben Schachtel“. Sie ist mit roten und schwarzen Stoffbahnen dekoriert. Das Objekt erinnert an eine schmale Marionettenbühne für Kinder. Wie sehr das Schauspiel und das Theater Budny`s Arbeiten beeinflussen sieht man auch seinem Arrangement mit den örtlichen Gegebenheiten. In dem Raum mit der vermeintlichen Marionettenbühne gibt es eine abgemauerte Vertiefung in der Galeriewand. Sie ist in weißer Wandfarbe gehalten, in Form eines Dreiecks sichtbar und wirkt wie ein künstlerisches Objekt. Budny reagiert auf seine Umgebung und versteht sie zu gestalten. Es entsteht dabei eine Fülle von Strategien deren Mikrokosmos man Kunst nennen kann.
Mehr Texte von Susanne Rohringer

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Michał Budny - Ashamed and Shameless
20.11.2013 - 18.01.2014

Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder
1010 Wien, Grünangerg. 1/2
Tel: +43 1 5121266, Fax: +43 1 5134307
Email: galerie@schwarzwaelder.at
http://www.schwarzwaelder.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 12-18h
Sa: 11-16h


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