Stefan Kobel,
Aus für den Berenberg Art Capital Fund
Der bekannteste deutsche Kunstfond ist am Ende. Das Aus für den Berenberg Art Capital Fund geht einher mit der Trennung der Hamburger Berenberg Bank von den Düsseldorfer Kunstberatern Helge Achenbach und Stefan Horsthemke. Letzterer hatte seinen Posten als Managing Director bei der Kunstversicherung Axa Art aufgegeben, um gemeinsam mit Achenbach und dem damaligen Düsseldorfer Filialleiter der Bank Raymund Scheffler Ende 2011 Berenberg Art Advice zu gründen, ein Beratrungsunternehmen, das potenten Sammlern eine Rundumversorgung liefern sollte: von organisierten Atelier- und Messebesuchen, über die Vermittlung von Kunstwerken bis zu deren Versicherung. Ende 2012 sollte dann der Fond hinzustoßen, für den die drei bei einer Mindestanlagesumme von 100.000 Euro insgesamt 50 Mio. Euro einsammeln wollten. Davon sollten rund 200 Kunstwerke erworben und später gewinnbringend wieder veräußert werden. Als Rendite wurden potentiellen Anlegern 7 bis 9 Prozent in Aussicht gestellt. Beraten lassen wollte man sich dabei von Philipp Hoffman, der unter dem Dach des Fine Art Fund bereits seit 2002 ähnliche Produkte vertreibt.
Doch soweit sollte es nicht kommen. Schon im März verließ Scheffler plötzlich das Gemeinschaftsunternehmen und die Bank. Wie aus dem Umfeld zu hören war, blieb die Akquise weit hinter den Erwartungen zurück.Jetzt wurde offensichtlich die Notbremse gezogen und sowohl die Firma als auch der Fond beerdigt. Achenbach und Horsthemke wollen mit der Kunstberatung jedoch weitermachen und die Aktivitäten unter dem Dach von Achenbachs State of the Art AG fortführen. Die Berenberg Bank hingegen möchte die Kunstberatung zukünftig inhouse im Rahmen ihrer Sachwertanlageberatung gestalten.
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