Olga Kronsteiner,
(Markt)Objekt der Woche: Adrian-Schuh von Andy Warhol
Nach einem Kunstcollege ging Andy Warhol (eigentlich \"Warhola\"; 1928-1987) 1952 nach New York und wird vorerst als Werbegrafiker für Schuhe bekannt. Der spätere Begründer der amerikanischen Pop-Art wird damals für eine Nobelschuhfirma tätig: einmal pro Woche - so der Auftrag - sollte eine Anzeige mit einer Zeichnung in der \"New York Times\" erscheinen. Fortan füllte Zeichnungen einzelner Schuhe eine Doppelseite der Zeitung. Allerdings waren es nie bloße Abbilder eines bestimmten Modells, sondern fast zeitlose Stilisierungen.
Die Zeichnungen entsetzten die Verkaufsmanager, die um ihren Umsatz fürchteten, denn Warhol hatte auf die realistische Darstellung des Produkts verzichtet und damit die geltenden Regeln der Werbegrafik und die Sehgewohnheiten des Kaufpublikums gleichermaßen verletzt. Die Anzeigen erregten jedoch die Aufmerksamkeit der Werbebranche, das Publikum kaufte und seine Schuhzeichnungen erhielten mehrmals höchste Auszeichnungen der Werbebranche.
Vorliegende Collage, etwa um 1956 entstanden, wurde von Sotheby`s am 13. November im Rahmen der Auktion \"Contemporary Art\" in New York für umgerechnet 88.000 Euro versteigert.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner