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Cologne Fine Art & Antiques: Auf ein Neues

Seit vier Jahren versucht die Cologne Fine Art & Antiques, mit einem Crossover aus Sparten und Epochen, ihrem schleichenden Bedeutungsverlust entgegen zu arbeiten und Sammler von Altem und Jungem zu gewinnen. Der Stilmix über die Jahrhunderte wird von 88 Ausstellern abgebildet, mit Schwergewicht auf dem 20. Jahrhundert. Millionenwerke sucht man hier fast vergebens. Eine der ganz wenigen Ausnahmen ist Die Bielefelder Galerie Samuelis Baumgarte, die Gemälde Fernando Boteros für 1,3 Millionen Euro anbietet. Generell ist die Cofaa jedoch eine Sammlermesse für Menschen, die mit Kunst und schönen Objekten leben wollen, das Preisniveau ist also deutlich niedriger als etwa in Maastricht auf der Tefaf oder in Brüssel auf der Brafa. Und dieses Konzept wird anscheinend ganz gut angenommen. Den Eindruck hat unter anderem Thole Rotermund aus Hamburg: "Ulrike Berendson [die ehemalige Direktorin] hat gewaltig vorgearbeitet und die Messe zu dem gemacht, was sie jetzt ist, und ich habe das Gefühl, dass das bei den Kunstinteressierten mittlerweile angekommen ist." Tatsächlich war die Halle zur Vernissage spürbar voller als in den Vorjahren. Und so soll es auch weitergehen. Hans Maulberger von der Galerie Maulberger & Becker ist überzeugt: "Die werden das ganz leis', ganz kontinuierlich aufbauen," und verbindet diese Hoffnung mit dem Lob: "Ich finde auch den Mix gut und dass der Anteil der Moderneren größer ist als auf den anderen Messen." Sein Fachgebiet ist Malerei des Informel. Interessanterweise hat Christian Eduard Franke aus Bamberg von seiner Sparte den gleichen Eindruck: "Die Mischung ist jetzt viel besser als früher. Vor fünf Jhren noch waren Alte Kunst und Kunstgewerbe total an den Rand gedrängt." Er gehört zu den wichtigsten deutschen Möbelhändlern und ist einer der prominenten Rückkehrer. So ähnlich sieht es Ikonenhändler Stefan Brenske aus München: "Letztes Jahr fand ich die Mischung sehr spannend, mit den jungen Sachen und dem Design. Das ist ja jetzt wieder etwas zurückgedrängt." Mit dieser Beobachtung hat er durchaus Recht. Die mit großem Aufwand in den Vorjahren akquirierten Designgalerien sind jetzt deutlich dezidiemiert. Das im Zusammenhang mit einer Kunst- und Antiquitätenmesse neue und ungewohnte Segment hätte besonderer Pflege bedurft. Die Neue Direktorin Conny Zinken hatte ihren Job jedoch erst im August angetreten, nach einer viermonatigen Sedisvakanz. Darunter hat offensichtlich auch ein weiteres, hochgelobtes Segment gelitten, die Arbeiten auf Papier. Waren es bei der ersten Ausgabe im letzten Jahr noch 25 Teilnehmer, so hat sich deren Zahl jetzt auf 14 reduziert. Immerhin knüpfen einige reguläre Aussteller an diese Sektion an und verstärken sie. So gibt es etwa bei Levy aus Hamburg traumhafte Zeichnungen von Christian Schad. Die Galerie Koch aus Hannover hat gar ein komplettes Skizzenbuch von Ernst Ludwig Kirchner aufgetan und verkauft die Einzelblätter für je 9.000 Euro. Hier gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!
Mehr Texte von Stefan Kobel

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Cologne Fine Art & Antiques
21 - 25.11.2012

Cologne Fine Art
50679 Köln, Messe Köln, Messeplatz 1, Halle 11.2
http://www.colognefineart.de
Öffnungszeiten: täglich 12-20h


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