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4. Auktionswoche 2002 im Dorotheum

Auf knapp 5 Millionen Euro summierten sich die vergangene Woche während des dritten Auktionsreigen des Jahres netto erteilten Zuschläge. Der Hauptanteil entfiel dabei auf die Gemälde Alter Meister, die zu 52 Prozent abgesetzt werden konnten (3,38 Mio). Zu den herausragendsten Ergebnissen gehören hier die für "Die Opferung der Tochter Jephtas" und "Joseph wird von seinen Brüdern verkauft", zwei Kleinformate des österreichischen Barockmalers Johann Georg Platzer bewilligten 150.000 Euro (140.000-230.000) sowie das Bildnis der von Kunsthistorikern als "Schönheit" bezeichneten Rembrandt-Ehefrau "Saskia", die für 115.000 Euro über den Erwartungen (40.000-60.000) in die USA auswanderte. Für Lucas von Valckenborchs Gemälde "Kaiserlicher Waldspaziergang vor dem Schloß Neugebäude in Wien" laufen derzeit noch Verhandlungen mit einem Museum. Das auf 250.000 - 350.000 Euro aus der Sicht des Experten Peter Wolf marktadäquat geschätzte Bild zeigt Kaiser Rudolf II. beim Waldspaziergang vor dem von Zeitgenossen als größtes und prächtigstes Gartenschloss nördlich der Alpen bezeichneten Gesamtkunstwerk. Möbel des Klassizismus gefragt Ein beachtliches Ergebnis legten die Experten des Bereiches Möbel & dekorative Kunst mit einem Meistbotumsatz von 682.000 vor. Vor allem Objekte aus der Zeit des Klassizismus schienen gefragt: Auf das 19fache der angesetzten Taxe (15.000-18.000) hob das Publikum eine klassizistische Salonkommode aus der Epoche Louis XVI, die erst bei 240.000 Euro in Deutschland einen neuen Besitzer fand. Für ein dazu kombinierendes Paar Salonluster, so genannte Montgolfièreluster in Form von Ballonen mit in Papiermaché ausgeführten figural staffierten Gondeln und geschliffenem Glaskettenbehang fiel der Hammer bei 70.000 Euro (14.000-50.000). Kleine Kanne ganz groß! An den anderen Tagen streute das Dorotheum Altmeisterzeichnungen (32.680 Euro netto), Skulpturen aus mehreren Jahrhunderten (362.000 Euro netto) unters Publikum. Bei Skulpturen zeigten sich Madonnen gut nachgefragt: eine burgundische "Madonna mit Kind" aus dem 15. Jahrhundert wurde bei 26.000 Euro zugeschlagen und eine in Carraramarmor gearbeitete Darstellung aus dem 17. Jahrhundert wechselte für 20.000 Euro nach Japan. Bei der Sammlung von Skulpturen aus dem Nachlass von Gustinus Ambrosi brillierte die Bronzestatue "Eva nach dem Sündenfall", die ihre Erwartungen bei 18.000 Euro mehr als verdoppeln konnte. Besonderen Gefallen fand ein deutscher Interessent in der Sparte Porzellan an einem 9,5 cm sowie 8,5 cm hohen Kännchen aus der Pionierzeit der Porzellanherstellung in Europa, für die er 30.000 bzw. 20.000 Euro berappte. Insgesamt reüssierte der Bereich Porzellan bei einer Verkaufsquote von 55 Prozent mitknapp 474.000 Euro recht moderat.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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