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Kunst-Stück: Anton Romako - In der Sennhütte auf der Reed Alpe

Wenn sich zwei Städter auf einen Ausflug auf eine Almhütte begeben, kann das schon zu einem bizarren Erscheinungsbild führen. Mit subtiler Pointiertheit weist Anton Romako auf eine offensichtlich inkompatible Parallelität zweier Welten hin. Die beiden durch Kleidung, Haartracht und rosiges Inkarnat augenscheinlich einem gepflegten bürgerlich-urbanen Umfeld stammenden Männer scheinen unvermittelt in das wesensmäßig andersartige naturnahe und karge Ambiente der Hütte versetzt zu sein. Weder eine Tätigkeit noch eine Geste oder auch nur eine Blickrichtung bindet sie in den Kontext. Die Blicke der feinen Herren schweifen interesselos ins Leere, selbst das Schälen einer Krenwurze bedarf keiner größeren Aufmerksamkeit als das Rauchen einer Pfeife. Gegenüber der sinnvollen und konzentrierten Aktivität des Bergführers bei der Zubereitung eines Mahls am Feuer wirkt ihre zerstreute und selbstgenügsame Haltung unberührt und unbeweglich. Mit eleganter Zurückhaltung macht Romako ihre Deplatziertheit deutlich, was dem Gemälde einen originären ironischen Ton gibt. Die schlichte Komposition, die reduzierte Räumlichkeit und Farbigkeit wie die zeichnerisch expressive Klarheit zeigen die stilistische Nähe zum bekannten Bildnis des „Tegetthoff in der Schlacht bei Lissa“ (Österreichische Galerie, Belvedere), das Anton Romako etwa zwei Jahre später schuf. Zu dem perfekt erhaltenen Ölgemälde der „Reed Alpe“ existiert in der Albertina eine Federskizze (WVZ 579, Bl. Ir).
Mehr Texte von Margareta Sandhofer

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