Olga Kronsteiner,
Briefe Vincent van Goghs in Amsterdam
Wie die deutsche Tageszeitung \"Die Welt\" berichtet plant das Van-Gogh-Museum in Amsterdam eine den Briefwechsel des Künstlers beleuchtende Publikation: bis 2008 will man eine kritische Ausgabe aller Briefe, die von und an van Gogh geschrieben wurden, herausgeben. Erhalten sind mehr als 900 Briefe van Goghs. Dazu kommen rund 80 Briefe an ihn - 37 von seinem Bruder Theo. Der erste Band dieser Edition ist bereits in einer Vitrine in der jetzt zu Ende gehenden Ausstellung \"Die Notwendigkeit zu schreiben - Die Briefe van Goghs\" zu sehen (bis 6. Oktober).
Erhalten sind mehr als 900 Briefe
In Ermangelung von Geld benutzte van Gogh allerdings billiges Papier und Galltinte, so dass die Schrift wie die Zeichnungen oft vom Tintenfraß zerstört werden. Ein Brief an Gauguin ist hier ein Beispiel dieser Sparsamkeit. Van Gogh hat ihn nicht abgeschickt, die Schrift dick durchgestrichen und dann auf die Rückseite die \"Sternnacht über der Rhône\" gezeichnet. Die derzeitige Ausstellung ist die anregende Kurzfassung eines Protokolls von van Goghs Leben, Denken, Lektüre und vor allem seiner Kunst. Und zugleich ist sie ein interessantes Zeitbild, wenn man in der Einleitung über das Postwesen seiner Zeit erfährt: in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts brauchte ein Brief aus den Niederlanden nach Paris nur einen, höchstens zwei Tage - und selbstverständlich wurde auch sonntags zugestellt.
www.vangoghmuseum.nl
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