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Art Now

Den Versuch das dichtgedrängte Spektrum zeitgenössischer Kunst zu dokumentieren unternehmen Museumskuratoren wie fanatische Sammler aus Prinzip. Ebenso findet sich jene Bandbreite auf Verkaufsmessen, bei denen die Individualitäten der Galeristenprogramme bestenfalls das artifizielle Universum abstecken. Nach Art at the Turn of the Millenium (1999) liegt nun im Taschen Verlag mit Art Now ein weiteres Werk vor, das sich der jungen Kunst zu Beginn des 21. Jahrhunderts und damit dem Wer-Was-Wann-Wo in der aktuellen Szene verschrieben hat. Die Herausgeber - die freie Kuratorin Uta Grosenik (u.a. Deichtorhallen Hamburg, Bundeskunsthalle Bonn, Kunstmuseum Wolfsburg) und der Galerist Burkhard Riemschneider, als Kunsthistoriker für mehrere Monografien zur Gegenwartskunst verantwortlich - stellen insgesamt 137 Künstler und deren Arbeiten vor, von Ackermann (Fritz, D) bis Zobernig (Heimo, AUT). Einige der als jüngere Generation klassifizierten Protagonisten sind hinreichend bekannt, nehmen aber eine in die 80er und 90er Jahre zurückreichende Schlüsselposition für die jahrgangsjüngeren Kollegen ein - Damien Hirst sei an dieser Stelle genauso genannt wie die Pipilotti Rist oder Cindy Sherman. Manche wie Elke Krystufek oder das Tandem Muntean/Rosenblum haben sich längst - aus der Enge der heimischen österreichischen Kulisse befreit - einen festen Platz in der Internationale erworben und werden hier mit den neuesten Arbeiten vorstellig. Auf viele hat man im Vorübergehen bereits bei Kunstmessen einen ersten Blick erhascht, aus dem Art Now nun ein globaleres Bild im Kontext zeitgenössischer Strömungen konstruiert. Jedem der Kunstjünger - aus Europa, Asien, Afrika und Südamerika - sind vier Seiten gewidmet, die biografische Angaben, Erläuterungen im kunsthistorischen Kontext und Stellungnahmen der Schaffenden beinhalten. Vollständig ist das Kompendium freilich nicht, aber dieser Anspruch konnte und wollte wohl gar nicht erhoben werden. Mit 137 Künstlern und ihren Positionen hat man dafür die Essenz der Vielfalt zusammengefangen und das ist der Verdienst der Publikation. Ebenso findet sich ein Wegweiser durch den Begriffsdschungel. Wie ein Wörterbuch der Szenesprache erleichtert ein ausführliches Glossar jedenfalls künftigen Vernissagen-Small-Talk. Den absoluten Bonus hält der auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Anhang bereit: In Zusammenarbeit mit The Art Newspaper entstand ein Serviceteil, der die wichtigsten Adressen von Museen, Galerien, Restaurants und Hotels für die Reise durch die globale Kunstszene nennt und nebenbei einen Überblick über die Preisklassen der Werke ebenso liefert wie detaillierte Informationen über deren Anbieter. Damit wird Art Now als Nachschlagewerk, Reiseführer und Kunstmarkt-Kompass in gegenwärtigen wie künftigen Sammlerkreisen von Europa bis nach Asien seine Runde machen. Die gegenwärtige Ausgabe ist in Englisch, Französisch und Deutsch abgefasst, im November erscheinen eine Italienisch-Spanisch-Portugiesisch und eine japanische Ausgabe. www.taschen.com Art Now, Taschen Verlag English/French/German: 3-8228-1444-X Italian/Spanish/Portuguese: 3-8228-1933-6 (November 2002) Japanese: 4-88783-096-3 (November 2002) USD 40.00 / GBP 20.00 / EUR 32.00 / JPY 4500.00
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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