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Preview Berlin: Messe ! - ?

Schaut aus wie eine Messe (gleichförmige Kojen mit Standhöhe von 3,5 m; untergebracht im imposanten Hangar 2 des ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof, dem längsten Gebäude Europas by the way), fühlt sich an wie eine Messe (dichtes Angebot an Bildreizen zur Befriedigung von Präsent-Sein/Schau-Lust/Neu-Gier/), funktioniert wie eine Messe (Verkauf ist Trumpf) – und zielt doch auf etwas ganz anderes ab, sagen die Veranstalter. Wenngleich erst 2011 in vollem Umfang: Kommunikation! Wenn der Begriff „emerging“ im Spiel ist, soll er nicht nur auf „artists“ bezogen werden, sondern ebenso auf junge Galerien und Projekträume und konsequenterweise auf das Format „Messe“ selbst – sprich: Ist das eine adäquate Form der Vermittlung?! Kommunikation statt Kommerz also? Und das am Standort Berlin, von dem man sagt, dass er trotz der Galeriendichte nicht für seine Umsatzstärke bekannt ist und wo gegen dieses Phänomen tapfer angefochten wird in Form von art forum berlin, abc art berlin contemporary und ganz offensiv und offensichtlich bei der Berliner Liste, die sich den Button „buy art!“ extra draufsetzt, und dann noch Kunstsalon und Art Tower und... Wie gesagt, heuer ist die Preview Berlin noch ganz Messe mit den herkömmlichen Parametern, und es konnten mehr Galerien als zuvor zur Teilnahme gewonnen werden, nämlich 60 an der Zahl, aus 19 Ländern stammend, was auch ein breiteres Spektrum als bisher darstellt, und man besinnt sich nun auch in Berlin der emerging CEE artists (!), die erstmals als ein eigener kuratierter Fokus aus sieben Ländern vertreten sind. Natürlich sind viele neue Positionen zu sehen, aber auch ein Thorsten Brinkmann, den man doch eben beim art forum berlin gesehen hat. Die Veranstalter Kristian Jarmuschek (Jarmuschek & Partner), Ralf Schmitt (MyVisit.to) und Rüdiger Lange (loop – raum für aktuelle Kunst) lieben ihre Vision von der Veränderung 2011. Mehrere Aspekte stehen zur Disposition, etwa der nicht nur teure, sondern auch höchst unökologische Messestandbau. Oder eine größere Einbeziehung und direkte Verbindung sämtlicher Akteure eines derartigen, punktuellen Großaufgebotes in Sachen Kunst: KünstlerInnen, Vermittler, Galeristen, Museumsdirektoren, Institutionsleiter und die Kunstliebhaber und Sammler, heuer schon antizipiert durch die sogenannten Preview Dinner. Und eine prinzipielle Öffnung und Transparenz des Betriebes, ein Hinter-die-Kulissen-Schauen der Kunstproduktion und Distribution ist geplant, ganz im Trend des The Making Of… Ebenso wurde verraten, dass bereits ein Kooperationsprojekt mit dem Masterstudiengang Bühnenbild_Szenischer Raum der TU Berlin und PREVIEW BERLIN im Hinblick auf The Emerging Art Fair 2011 läuft. Man soll gespannt sein.
Mehr Texte von Aurelia Jurtschitsch

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Preview Berlin
07 - 10.10.2010

Preview Berlin
12101 Berlin, Flughafen Berlin Tempelhof, Hangar 2 Columbiadamm 10
http://www.previewberlin.de
Öffnungszeiten: täglich 13–20 Uhr


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