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Internationale Hammer-Staffel

Am 4. Juni schickt die Gruppe der International Auctioneers gemeinschaftlich die Kunst der Moderne ins Rennen. Inwieweit die untere Schätzwertsumme von knapp 5 Millionen Euro dann auch dem Endergebnis entspricht, bleibt in der Hand des Publikums. Die erste Veranstaltung im Dezember 2000 blieb bisher die einzige, in der das Endergebnis diesen Wert deutlich übertraf (4,8 Mio / 5,1 Mio). Im vergangenen Jahr war das Angebot mit fast sechs Millionen etwas höher taxiert und realisierte in der Schlussgeraden schließlich 4,87 Millionen Euro. In der Annahme einer durchschnittlichen Verkaufsquote um die 75 Prozent liegt diesmal ein Umsatz um die 3,7 Millionen Euro im Bereich des Möglichen. Jeder Cent darüber ist Grund zur Freude. Als Parameter für die internationale Marktstimmung lassen die erfolgreichen New Yorker Auktionen von Christie`s und Sotheby`s für zeitgenössische Kunst ja das Beste vermuten. Selbst in Europa präsentiert sich das Publikum von der liebsten, weil kauffreudigen Seite: die jüngste Auktionswoche des Dorotheums inkludierte ja ein Rekordergebnis in selbiger Sparte. Das Mascherl des Angebots der sechs Unternehmen ist einmal mehr Prestige. Objekte mit einer Schätzung unter 30.000 Euro lassen sich an einer Hand abzählen. Briest (Paris) eröffnet die Auktionatoren-Festspiele mit weiblicher Verführungskunst anhand Fernando Boteros Bronze einer Liegenden (160/220.000) oder den in einen Fauteuil gekauerten Frauenakt von Marcel Gromaire (46/61.000). Lempertz übernimmt das Ruder mit der Momentaufnahme einer Tennispartie von Max Liebermann (200/250.000) und hält - wie zuletzt auch - das teuerste Gemälde der Auktion bereit: Emil Noldes "Lichte See" von 1915, taxiert auf 350.000 bis 400.000 Euro. Eine Hafenansicht Albert Marquets (70/90.000) leitet das Angebot der Galerie Koller ein, die zudem Objektkunst von Diego Giacometti (Zwei Sessel, zwischen 60.000 und 150.000 Euro geschätzt) und einen herrlich kontemplativen Lucio Fontana ("Concetto spaziale Blu", 1968; 120/170.000) bereit halten. Die Auswahl an deutschen Expressionisten wird hier mit Sicherheit das Wohlgefallen des Publikums finden: ein kleiner aber ausdrucksstarker Nolde ("Schwarze Mühlen", 1924; 270/340.000) sowie ein hochformatiges Blumenbild Max Pechsteins ("Iris im Abendschatten", 1925; 250/350.000). Auch das Dorotheum bedient dieses Marktsegment: Georg Kolbe und Paul Klee treffen da auf Serge Poliakoff ("Composition à fond brun", 1947; 70/90.000) oder Fernande Léger (die Gouache "Fleur de Tournesol", 1953; 28/32.000). Den krönenden Abschluss absolviert Finarte. Die Mailänder-Depandance mit Arbeiten Amedeo Modiglianis (u.a. eine Portraitzeichnung; 80/120.000), Bronzen Marino Marinis (u.a. "Piccolo Satiro", 1926; 38/46.000) oder eines der vermutlich hochdotiertesten Gemälde der Auktion - Fernando Boteros Mutter-Kind-Bildnis von 1995, dessen Schätzpreis nur auf Anfrage genannt wird.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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