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Ute Müller, Christoph Meier, Nick Oberthaler - in passing 10: Kunst als Bedingungselement von Raum

Die Ausstellungsreihe In Passing in der k/haus Passage verhandelt seit einigen Jahren die Möglichkeit von Kunst, auf spezifische sozio-geografische Räume einzugehen und dabei die Bedingungen des Raumes auszuloten. Als urbane Zone, die täglich von unterschiedlichen Menschen bewusst oder unbewusst wahrgenommen wird, dient die k/haus Passage vor allem als Aufmerksamkeitsträger für ein vordergründig nicht Kunst-spezifisches Publikum, wodurch sich in den gezeigten Arbeiten automatisch eine Schnittstelle zwischen Alltagssituationen und deren künstlerischer Durchdringung einstellt. In der aktuellen zehnten Ausgabe errichtete Christoph Meier einen bühnenartigen Einbau aus schwarzen Plastikpaletten, der zwischen Theke, DJ-Booth und Konzertfläche changiert und auch in all seinen Funktionen bei Vernissage, Midissage und Finissage genutzt wird. Dadurch bezieht sich der Künstler auf die unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten des Ortes, der in seiner Vielfalt bei diversen Abendveranstaltungen immer wieder Publikum aus Flex oder Fluc versammelt. Ute Müllers Malerei trägt zu der Transformierung von Raumkonzepten bei, die in diesem Fall ein graues Bild mit Architekturlinien in einem dunkelgrau gestrichenen Setting/Wandteil in den abends in nächtlichem schwarz erscheinenden Umraum überführt. Die vorwiegende Fokussierung auf nächtliche Szenerien führen die KünstlerInnen auch in ihrer Gruppenarbeit black pages fort, bei der unterschiedliche KünstlerInnen ein Fanzine zur Auslotung der Farbe schwarz gestalten. Die Finissage am 20. März präsentiert bereits die neunte Nummer Ursula Maria. Nick Oberthaler wiederum bezieht sich auf die Licht-durchflutete Glasfassade, die er mit einem weißen Vorhang bzw. einer in der Bühnentechnik verwendeten Schleiernessel bespielt. Dadurch wird das vorwiegend dunkle Interieur des Raumes an der direkten Übergangsstelle zum Tageslicht auch thematisch mit dem Außenraum konfrontiert. Oberthalers oftmaliger Einsatz von lateinischen Texten zeigt sich in diesem Fall an einer am Vorhang applizierten Liebesode des Dichters Catull. Referenzpunkte an den Raum und sein Potential von innen und außen bzw. privat, semi-privat und öffentlich bilden die Verbindung der Arbeiten des immer wieder gemeinsam agierenden KünstlerInnentrios, die sich hier mit höchster Konzentration in einem Zusammenspiel von Licht und Benutzeroberfläche verdichten.
Mehr Texte von Walter Seidl

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Ute Müller, Christoph Meier, Nick Oberthaler - in passing 10
19.02 - 31.03.2010

Künstlerhaus Wien
1010 Wien, Karlsplatz 5
Tel: +43 1 587 96 63
Email: office@k-haus.at
http://www.k-haus.at
Öffnungszeiten: täglich 10-18 h, Mi + Fr 10-22 h


Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
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belban | 18.03.2010 11:46 | antworten
Also die k/haus Passage ist ganz klar keine Zone des nicht Kunst-spezifischen Publikums. Deshalb auch keine Schnittstelle zwischen Alltag und Kunst. Deshalb auch die einschlägige Flex und Fluc Szene. Innen und Außen, Privat und Öffentlich - klingt einfach; die Kurve ist aber in dem Fall leider auch nicht genommen worden. Ein Vorhang ein Bild eine Bühne, ein unverständlicher Text, eine übliche dekonstruktive Darstellung von Interrieur, und eine hippe Kneipenlandschaft, - die Professoren der Artisten freuen sich sicher über die schöne zur Schau-stellung.

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