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Flaue Performance zur 39ten

Wiener Kunstauktionen versteigerten Gemälde und Antiquitäten Flaue Performance zur 39ten "Insgesamt präsentiert sich der Kunstmarkt recht flau", lautet das Resümee Otto Hans Resslers zur 39. Veranstaltung der Wiener Kunstauktionen. Woran das liegen mag? Die Ressler`schen Analyse gilt auf der Freyung, nicht aber in der Dorotheergasse. Denn obwohl die wirtschaftliche Situation nicht die beste ist, schaffte man dort vor knapp einem Monat ja einzigartige Rekordergebnisse in der Geschichte des Hauses. "Das Herausragende wird auf Höchstpreise gesteigert, aber das gute Mittelfeld tut sich schwer", führt Ressler dann im Detail an. Das Prädikat "Herausragend" wurde demnach nur wenigen Werken zu Teil, weil "Höchstpreise" auf weiter Strecke Mangelware blieben. Einziger Lichtblick aus Sicht der Buchhaltung war das Portrait des zweijährigen Erzherzog Franz Josefs von Ferdinand Georg Waldmüller. Als kleinen Grenadier im Gefolge von Spielzeugsoldaten hatte der Künstler den späteren Kaiser von Österreich 1832 auf Holz gebannt. Das historische Dokument erhielt berechtigterweise keine Ausfuhrgenehmigung und fand beim Limit von 150.000 Euro einen heimischen Abnehmer. Und während Olga Wisinger-Florians überschwänglich als prachtvoll gepriesener Rosengarten zu Recht beim hohen Limit von 65.000 Euro scheiterte, wechselte der ihr zugeschriebene "Vorsichtige Weg über den Waldbach" für 13.000 Euro und damit ebenfalls im Bereich der Erwartungen (5000-15.000) den Besitzer. Ins Ausland konnte Peter Fendis Aquarell "Zwei Frauen mit Kindern" bei 22.000 Euro (15.000-20.000) abgegeben werden. Insgesamt, so Ressler nach dem ersten Auktionstag, sei die Performance - mit einer Verkaufsquote von 44 Prozent und rund 500.000 eingenommenen Euro - nicht überzeugend gewesen. An dieser Tatsache sollte sich auch am zweiten Tag nur wenig ändern. Die Verkaufsrate von 36 Prozent würde laut Ressler "ein wenig täuschen, weil einige Bereiche ganz hervorragend liefen, andere jedoch völlig ausließen". Doppelt gemoppelt Bei der 36. Auktion im November des Vorjahres hatten sich elf internationale Bieter für ein Paar Porphyr-Deckelvasen engagiert. Der Preis kletterte damals von 18.000 auf mehr als 71.000 Euro, der Zuschlag wurde erteilt - danach kamen Zweifel an der Entstehung im 18. Jahrhundert auf und das damalige Meistbot wurde zurückgezogen (in der 2001er Bilanz bleibt es freilich). Jetzt gelangten die Vasen mit einer Zuschreibung ins 19. Jahrhundert neuerlich zum Aufruf und wurden unter internationaler Beteiligung von 5000 auf 38.000 zu Gunsten eines französischen Bieters gehoben. Der Rest des Tagesumsatzes entfiel nahezu komplett auf Steinbockhorn-Objekten, insgesamt 415.000 Euro womit die 39. Auktion am Ende etwa 915.000 Euro (Nettopreis, exklusive unter Vorbehalt erteilter Zuschläge).
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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