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Stefan Glettler: Materialkunst

Bizzarre Gebilde von anziehender Schönheit und auf den ersten Blick undefinierbarer Materialität stehen und hängen - wie aus einer anderen Welt eben erst gelandet - in den Räumlichkeiten der Startgalerie. Es sind Skulpturen aus Eisen, Holz, Leder und noch einer Reihe anderer Werkstoffe, die allesamt durch ihre aufwändige und sehr gekonnte Verarbeitung auffallen. Einige der gezeigten Skulpturen erinnern an korallenähnliche Meeresgebilde, wie man sie in Tiefseedokumentationen zu sehen bekommt. In Verbindung mit der reduzierten, klaren Form überzeugen die Arbeiten allesamt durch ihre sinnlichen Oberflächen. Der 1980 geborene Glettler hat die Gestaltung von Oberflächen zu einer eigenen Kunstform gemacht. Selten war es so aufregend sich einfach nur mit den Dingen an sich zu beschäftigen, ohne jede Bedeutung und jeden Kontext mitdenken zu müssen. Ja, eine Kontextualisierung würde bei diesen Arbeiten mit vielsagenden Titeln wie etwa „Wollspitz“ oder „21 KG“ auch von der eigenen, den Arbeiten innewohnenden Logik, des Materials und der Form ablenken. Nicht zufällig sondern mit einer erstaunlichen Konsequenz finden hier die jeweiligen Werkstoffe zu ihrer jeweils passenden Form. So wird aus Leder eine leicht geschwungene, weich und biegsam aber nicht kraftlos wirkende abstrahierte Flosse und Wolle wird um einen gut 2 Meter hohen am Boden stehenden Spitz, wie könnte es anders sein, gewickelt. Es Scheinen nicht einfach die naheliegendssten Formen zu sein, die der Künstler für seine Gebilde wählt, sondern die jeweils spannendsten, wodurch sich auch die sehr starke Präsenz der Skulpturen im Raum erklärt. Die wenigen Bilder der Ausstellung sind eine logische Ergänzung zu den Objekten und demnach ebenfalls von einer ganz eigenen haptischen Qualität. Allerdings sind die monochrom-abstrakten Leinwände nicht ohne die anderen gezeigten Arbeiten vorstellbar.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Stefan Glettler
22.01 - 25.02.2010

Startgalerie im MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h


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