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Kunst-Stück: Portrait Albert Einstein von Ferdinand Schmutzer

Die Photographica-Auktionen mit hochwertigen Kameras haben Westlicht mittlerweile einen international guten Ruf beschert. Bei der kommenden Auktion am 5. Dezember bietet man erstmals 163 Fotografien von historischem und ästhetischem Wert. Diesmal ist der Schwerpunkt auf österreichische Fotografie gelegt, darunter auch ein Porträt von Albert Einstein, von Ferdinand Schmutzer 1921 in Wien gefertigt: Lot 1006, Schätzwert 500 – 600 Euro, Startpreis 300 Euro. Schmutzer wurde von WestLicht erst 2001 als hervorragender Fotograf entdeckt und mit gebührendem Oeuvre ausgestellt. Er hatte seine Portät-Fotografien als Vorlagen für seine Kaltnadelradierungen verwendet, mit welchen er von der wohl situierten Wiener Gesellschaft reichlich beauftragt war. Da die Aufnahmen der Personen als Vorbereitung und nicht zur direkten Repräsentation entstanden sind, haftet diesen Porträts ein Charakter an, der um Vieles vertraulicher und persönlicher ist als gewöhnlich für offizielle Fotografien bezeichnend ist. So auch im Fall von Albert Einstein: der verschmitzte, unmittelbare Blick des Fotografierten ist in der Radierung einem distanzierterem Ausdruck gewichen. Kompositionell wird dies unterstützt, indem Schmutzer vor den Wissenschafter ein Möbelstück rückt und Requisiten darauf postiert, sodass die Direktheit, mit welcher Einstein aus der Fotografie auf den Betrachter blickt, unterbunden ist. Gerade dieser im Foto offenbare menschliche Zug rückt das Genie in ein ausnehmend sympathisches Licht, scheint er doch an der Tafel unter Einbeziehung der Zeitachse die Raumzeitkrümmung massiver Körper als wesentlichsten und erstaunlichsten Aspekt der allgemeinen Relativitätstheorie zu demonstrieren. Diese Erkenntnis von äußerster Komplexität und Relevanz mit einem solch liebenswert verschmitzten Lächeln zu präsentierten, zeigt Einstein als Persönlichkeit, deren überlegene Fähigkeit auch gewinnenden humanen Aspekt birgt, was doch auch geistesgeschichtlich betrachtet bemerkenswert ist.
Mehr Texte von Margareta Sandhofer

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