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Fingermalerei & Bestiarium - 2. Auktionswoche im Dorotheum

Vom 13. bis 17. Mai hält das Dorotheum innerhalb des Jahresrhythmus seine zweite Auktionswoche ab. Eröffnet wird das umfangreiche Angebot aus den vielfältigen Sparten der Kunst mit einem Aufgebot an Biedermeiermobiliar (13. Mai). Ausgehend vom detailverliebten Empire - hier steht ein außergewöhnlicher Sekretär (1805) von Josef Haupt, dessen unsigniertes Pendant im Bestand des MAK ist - beruhten Qualität und Raffinesse im Biedermeier stattdessen auf der handwerklichen Verarbeitung und der Konsequenz der Relationen. Die Schlichtheit dominierte, wie auch das Spitzenstück der Auktion zeigt: Ein um 1820 entstandener Doppelschrank mit zwei identen Fronten, die sich zu einem Schreibpult verwandeln lassen (40-45.000 Euro). Bei Kleinmöbeln reicht die Bandbreite von Tischchen und Kommoden über Sofas bis zu den formal unterschiedlichsten Sesselvarianten. Welt der Tiere Fingermalerei von einem der renommiertesten heimischen Künstler steht bei Klassischer Moderne und zeitgenössischer Kunst (14. Mai) auf dem Programm: Arnulf Rainers "Ohne Titel" (18-26.000 Euro). Der Großteil der spezifischen Auswahl fällt hier auf Protagonisten der Klassischen Moderne wie Gustav Klimt, Josef Stoitzner, Josef Dobrovsky, Franz von Zülow oder Alfons Walde. Besondere Aufmerksamkeit verdient diesmal der Bereich Gemälde des 19. Jahrhunderts (16. Mai). Hier wird eine Rarität geboten, die mit Sicherheit auf internationales Interesse stößt. Teile des legendären Zötl-Bestiariums. Der gelernte Färbermeister Aloys Zötl (1803-1887) war Zeit seines Lebens nicht aus Eferding herausgekommen - auf seinen Zeichnungen und Aquarellen ist dagegen die weite und vielschichtige Welt der Tiere dokumentiert. Seine wissenschaftlichen Kenntnisse bezog der von den Surrealisten verehrte "Zoo-Zötl" aus einer reichhaltigen Bibliothek aus Reiseliteratur, Naturkundelexika und ethnologischen Büchern. 29 Blätter gelangen jetzt bei Schätzungen von 5.000 bis 8.000 Euro unter den Hammer. Kunst für den Adel Angewandte Kunst steht bei Jugendstil (15. Mai), Silber und Juwelen (beide 17. Mai) im Mittelpunkt. Aus der Zeit um die Jahrhundertwende interessieren naturgemäß Lokalgrößen wie Josef Hoffmann (Metallarbeiten, Möbel) oder Michael Powolny (Keramik). In die Kategorie "Seltenheit" gehören diesmal ein Brieföffner Carl Otto Czeschkas (7-9.000 Euro), eine zinngefasste Vase Joseph Maria Olbrichs (6-8.000 Euro) oder eine Sammlung Meisenthal-Vasen von Désiré Christian. Fabergé oder Barbetienne lauten die klingenden Namen historischer - meist für den Adel gefertigte - Silber- und Goldschmiedekunst. Die Provenienzen der aktuellen Offerte: Wien, Budapest, Moskau, London, Paris, Prag und Augsburg. Zu den Höhepunkten zählen hier Gläserkühler aus der Regierungszeit Joseph I. um 1707 von Nikolaus Andreas Kolmorth (15-25.000 Euro).
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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