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Der braune Giftzwerg

Der 1950 in Hessen geborene Ottmar Hörl, der seit zehn Jahren an der Nürnberger Kunstakademie lehrt, muss, wie heute von der Nürnberger Staatsanwaltschaft beschlossen wurde, mit keinem juristischen Nachspiel wegen seinen „Poisoned“ Gartenzwergen mit Hitlergruß, rechnen. Der kleine, 40 cm goldene Giftzwerg, der zu einem Ensemble von 699 weiteren, gleichwertigen Kollegen gehört, wurde bis heute im Schaufenster einer Nürnberger Galerie ausgestellt. Bis heute, denn das braune Erbe, und die Frage wie weit man in der Kunst mit der eigenen Geschichte gehen kann, bedeckt das Land noch immer. Daher wurde wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Der Künstler Ottmar Hörl wurde mit seinen Kunststofffiguren, die er auf öffentlichen Plätzen präsentiert, bekannt. Zuletzt stellte er seine 700 Giftzwerge auf der Internationalen Kunstmesse in Gent 2008 aus. Das Belgische Publikum reagierte, im Gegensatz, zur deutschen Justiz, mit Humor. Alle Figuren wurden verkauft, und die Anfrage ist immer noch groß. Jüdische Sammler aus den USA, oder Galerien in Asien bestellen seine Zwerge. Die ganze Aufruhr in den Medien ist Hörl nicht ganz begreiflich. Denn auch andere Kollegen wie Anselm Kiefer, Georg Baselitz oder der junge Star, der Performance-Künstler Jonathan Meese, greifen in ihrem künstlerischen Schaffen den Hitlergruß auf. Es gehe ihm auch gar nicht um jenen Gruß, sondern um den Nationalsozialismus der Lächerlichkeit, so Hörl. Vor allem aus dem rechten Eck erhält Hörl Kritik und wird beschimpft, denn dort wird seine Gartenzwergaktion mit wenig Ironie aufgenommen. www.ottmarhoerl.de
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