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Tafelsilber des Herzogs von Sachsen-Teschen sorgt für Furore

Vor kurzem sorgte ein Paar Champagnerkühler des Wiener Hofgoldschmiedes Joseph Ignaz Würth von 1781 für einen Rekordzuschlag bei Sotheby\s (18. April 2002). Die auf 150.000 - 200.000 USDollar taxierten Kühler waren ursprünglich Teil des umfangreichen zwischen 1779 und 1781 entstandenen Tafelsilbers Herzog Albert von Sachsen-Teschen, dem legendären Kunstsammler und Namensgeber der grafischen Sammlung Albertina. Bereits 1995 sorgten zwei Suppenterrinen bei Sotheby`s in Genf für Furore: Eine große Terrine wechselte damals für 400.000 Schweizer Franken (270.000 Euro), die kleine für 260.000 Franken (175.000 Euro) den Besitzer. Die hohen Preise werden aber nicht nur aufgrund künstlerischer Wertschätzung - die Würth-Dynastie zählte damals zu einer der renommiertesten Europas - sondern vor allem wegen des hohen Seltenheitswertes erzielt. Denn österreichische Silberarbeiten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts sind wahre Raritäten, da das Gros per Dekret eingeschmolzen wurde, um die maroden Kriegskassen zur Zeit der napoleonischen Kriege zu füllen. Nur der finanzstarke Adel konnte sich von dieser Bürgerspflicht frei kaufen - auf solchem Silber findet sich noch heute der so genannte Befreiungsstempel. Noch 1910 war das neoklassizistische Service komplett, wie die zeitgenössische Literatur anschaulich belegte (E.W. Braun, \"Das Tafelsilber des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen\"). 1947 wurde das Tafelsilber dann über die Galerie Fischer in Luzern versteigert und in alle Winde verstreut. Seit 1995 tauchen auf dem Kunstmarkt immer wieder Teile auf (u.a. 1995 Christie\s New York, ein Paar Kerzenleuchter). Nach einem heftigen Bietgefecht zwischen privaten Interessenten, dem internationalen Handel und einem Museum wurden die beiden Champagnerkühler jetzt für mehr als 504.000 USDollar und damit umgerechnet etwa 547.000 Euro der in Bremen ansässigen Galerie Neuse zugeschlagen.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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