Olga Kronsteiner,
(Markt)Objekt der Woche: Bewegungsstudie eines Pavians von Eadweard Muybridge
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In den Anfängen der Lichtbildnerei galt Bewegung für die Herstellung scharfer und damit lesbarer Fotografien als massives Hindernis. Selbst geringfügigste Veränderungen sorgten für Wischer und Streifen. Das Studium der Fortbewegung von Mensch und Tier faszinierte dennoch und 1872 beauftragte der Eisenbahntycoon und Pferdeliebhaber Leland Stanford den Fotografen Eadweard Muybridge mit einer weiteren Besonderheit: Er sollte jene Theorie überprüfen, wonach alle vier Hufe eines galoppierenden Pferdes, wenn sie den Boden verlassen, eher zum Bauch des Tiers hin angezogen als ausgestreckt sind. Nach vielen Fehlversuchen gelang Muybridge 1878 schließlich der Beweis.
Diesen Bewegungsstudien widmet auch die noch bis zum 24. Mai in der Albertina laufende Ausstellung „Fotografie und das Unsichtbare“ ein eigenes Kapitel und zeigt auch einige Arbeiten Muybridges, der damit gleichzeitig die künstlerische Praxis revolutionierte. Jahrhundertalte Konventionen der Darstellung von Lebewesen in Bewegung wurden als physiologisch unzutreffend enthüllt. Viele seiner zeitgenössischen Malerkollegen, darunter Rodin und Whistler, verwendeten Aufnahmen aus seinem Meisterwerk „Animal Locomotions“ als Vorlage, um die anatomische Korrektheit ihrer Darstellungen zu gewährleisten. Im Rahmen der Auktion Fotografie gelangt im Dorotheum am 16. April eine Kollotypie aus den „Animal Locomotions“ zur Versteigerung: Der 18,5 mall 40,2 cm große Lichtdruck (Platte 748) zeigt den Bewegungsablauf eines Pavians und soll zumindest 700 bis 1000 Euro bringen.
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