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Kunst und Antiquitätenmesse Residenz Salzburg: Ein Quäntchen Optimismus

Die in den vergangenen Wochen abgehaltenen Auktionen verliefen viel versprechend, die Verkäufe im Rahmen der TEFAF in Maastricht soundso und also reisten die 40 Aussteller nicht nur mit ihrer Ware, sondern auch mit einem entsprechenden Quäntchen Optimismus an die Salzach. Seit Samstag hält man nun bis inklusive 13. April anlässlich der 34. Residenz Messe für Kunst und Antiquitäten in den Räumen des ehemals erzbischöflichen Wohn- und Regierungssitzes Hof. Und gleich am ersten Wochenende wechselten – Dank zur Stippvisite vorbei kommenden Kunstsammlern ebenso wie dem zu den Osterfestspielen angereisten Publikum – einige und auch hochdotierte Kunstwerke den Besitzer. Den Stammbesuchern bot man nur marginale Abwechslung, mit sporadisch neuem Standdesign und in Form von fünf Neuausstellern, davon vier mit Flachware. Kleine Budgets mit großen Chancen Der wichtigste Zugewinn ist zweifellos Johannes Faber. 2008 hatte er im August, im Rahmen der zweiten und vermutlich auch letzten SWFAF (Salzburg World Fine Art Fair), gab er in der Festspielstadt im traditionellen Kunst und Antiquitätenumfeld sein Debüt. Nun bereichern Faber und sein Repertoire klassischer Fotografie das Messeangebot: Das erklärte Highlight fand auch beim Vernissage-Publikum Anklang, ein Unikat von Edward Steichen, das 420.000 Euro teure Portrait Richard Strauss’ aus dem Jahr 1904. Trotz des Überhangs an bildender Kunst verzeichneten die Kunsthändler und Galeristen genau hier die mengenmäßig meisten Verkäufe: Bei Kovacek Spiegelgasse bediente man sich an der ganzen angebotenen Bandbreite, holte sich Biedermeiergläser und Brandtweinflaschen sowie Flachware von Rudolf von Alt, Theodor Hörmann und Markus Prachensky’s „Solitude II“ aus dem Jahr 1965. Die Galerie Thoman trennte sich von frühen Arbeiten Anzingers und Weilers. Wienerroither & Kohlbacher reichten neben einer frühen Radierung Egon Schieles ein Gemälde von Georg Jung weiter. Nach einem Gastspiel bei der TEFAF in Maastricht bei Kollege Richard Nagy, buhlt hier nach der Hofburg Messe im Herbst neuerlich Egon Schieles Gemäldefragment „Mutter mit Kind“ um die Gunst des Publikums. Der aktuelle Preis beläuft sich auf 8,5 statt der ursprünglichen 9,5 Millionen Euro. Im Bereich angewandter Kunst – generell jener, bei dem selbst Käufer mit kleinen Budgets große Chancen haben – notierte man ebenfalls rege Nachfrage. Simon Weber-Unger trennte sich bereits von einigen seiner Brendel-Blumenmodelle (ab 1800 Euro) und der Kunsthandel Runge (Linz/Eferding) verteilte Querbeet aus dem Sortiment. Bei der Galerie bei der Albertina musste eines der Messehighlights gar nicht erst seine Reise nach Salzburg antreten: Der Schreibtisch von Josef Hoffmann aus dem Jahr 1905 (32.000 Euro) wurde zwei Tage vor der Vernissage verkauft, stattdessen wartet nun eine ebenfalls von J. & J. Kohn ausgeführte Version von 1911 (29.000 Euro). Das für Judith Holzmeister, Tochter des Architekten, 1928 von Franz von Zülow liebevoll aus Packpapier gebastelte und mit Schablonen-Spritztechnik verzierte Kasperltheater fungierte nur kurz als Blickfang. Das Theatermuseum hätte die veranschlagten 38.000 Euro nur zu gerne aufgebracht, stattdessen dürfte es nun Sammler Rudolf Leopold beglücken.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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Kunst und Antiquitätenmesse Residenz Salzburg
04 - 13.04.2009

Residenz Salzburg
5010 Salzburg, Residenz Salzburg
Tel: +43 (1) 587 12 93, Fax: +43 (1) 587 12 93 /20
Email: office@mac-hoffmann.com
http://www.artantique-residenz.at


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