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Saisonauftakt im Dorotheum

Jahrzehnte lang schlummerte der „Blinde Bettler“ in einer Münchener Privatsammlung, jetzt bekommt das 1850 von Ferdinand Georg Waldmüller 1850 auf Holz gemalte und ehemals für das Führermuseum in Linz vorgesehene Genrebild freies Geleit. Im Rahmen der ersten Auktionswoche des Dorotheums der Saison (31. März bis 3. April) soll es in der Kategorie Gemälde des 19. Jahrhunderts zwischen 250.000 und 350.000 Euro bringen, ein hochdotierter Vorbote für die im Belvedere ab 9. Juni anstehende Großausstellung, für die das Louvre derzeit (bis 18. Mai) mit 36 Arbeiten eine Art Preview spielt. Bislang hält das Dorotheum den vorläufigen Waldmüller-Weltrekord, mit 1,32 Millionen Euro für die 2005 versteigerte „Unterbrochene Wallfahrt“ aus dem Jahr 1853, im Belvedere wird es als Leihgabe aus dem Liechtenstein Museum zu sehen sein. Pflegeleichte Flora Auf Liebhaber pflegeleichter Dokumente aus der Welt der Flora warten aktuell neben Klassikern des Biedermeiers (zwei Blumenstillleben von Franz Xaver Petter, je 18.000-25.000) auch ein herrlicher Gemüsegarten (40.000-60.000) von Olga Wisinger-Florian, der Hauptvertreterin des österreichischen Stimmungsimpressionismus. Die Sektion Gemälde Alter Meister hält neben Heiligen und Szenen aus der Mythologie einige herausragende Beispiele der Gattungen Städtearchitektur (Antonio Joli, Ansicht von San Pietro und den Kollonaden Berninis, 120.000-150.000 Euro) sowie Landschaftsstücken bereit, repräsentiert etwa von Giuseppe Bernardino Bison und seinem Großformat „Winterlandschaft am Tagliamento“ (40.000-60.000 Euro). Salonklavier & Silberpapagei Große Vielfalt kennzeichnet die unter dem Sammelbegriff „Antiquitäten“ zur Verteilung gelangenden Akquisitionen der Sparten Skulpturen, Silber, Glas, Porzellan und Möbel: Darunter ein späterer Abguss des „Gähners“ aus der Serie der Franz Xaver Messerschmidt-Kopfserie aus dem 19. Jahrhundert (8000-12.000 Euro) oder ein aus Silber gefertigter Papagei mit abnehmbaren Kopf und beweglichen Flügeln (1500-2500 Euro). Ob das Titellos des Kataloges, ein auch Giraffen-Klavier genanntes Saloninstrument aus dem Biedermeier (20.000-25.000 Euro) den saisonalen Auftakt im Dorotheum mit einer Erfolgsmelodie begleiten wird, steht in den Sternen.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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