Maria-Gabriela Martinkowic,
Reiche Römer in Vindobona - Gold und Edelsteine aus dem Albertina-Gräberfeld: Albertina: Leichen im Keller
In einigen Monaten wird die Albertina um diverse Exponate für die Prunksäle reicher werden. Sie erhält vom österreichischen Staat als Dauerleihgabe Gegenstände, die im Jahr 2000 bei Erweiterungsarbeiten für die 400 m2 große Ausstellungshalle im Bereich der Rampe gefunden wurden. Inzwischen zeigt das Naturhistorische Museum erstmals diese Funde unter dem Titel „Reiche Römer in Vindobona“.
Etwa zwei Meter unter der Albertinarampe bzw. vier Meter unter dem heutigen Straßenniveau der nahen Hanuschgasse wurden insgesamt 150 Gräber aus römischer nachchristlicher Zeit (2. bis 4. Jahrhundert) freigelegt. Über die noch unterirdisch verbleibenden Dimensionen des größten zusammenhängenden Teilstückes eines Friedhofs im Bereich von Vindobona können vorläufig nur Vermutungen angestellt werden. Sicher ist, dass die Toten alle Angehörige der Zivilbevölkerung waren – also Kinder, Frauen und Männer -, sicher ist auch, dass das Gräberfeld außerhalb der Zivilstadt an der Ausfallstraße (heute Augustinerstraße) lag und dass es ca. 250 Jahre in „Verwendung“ war.
Obwohl noch zu römischer Zeit von Grabräubern geplündert, haben sich doch einige herausragende Fundstücke bis in unsere Tage retten können. Ein Stück wäre schon etwas Besonderes, aber es gibt sogar einige interessante Keramiken und den für Römer sehr kostbaren und seltenen Gold- und Silberschmuck als Grabbeigaben. Üblich war damals Bronzeschmuck.
Der „Dürer-Hase“ ist somit „Hüter“ einer kleinen Sensation, denn Grabbeigaben und Bestattungsart weisen auf die besondere soziale Position der Beigesetzten hin.
Aus dem Grab einer hoch stehenden Frau stammt ein unversehrtes Paar Ohrgehänge aus Gold in Filigrantechnik mit Smaragden und Rubinen, nebst diversen Ringen aus Silber und Bronze.
Nicht alle Objekte konnten bisher ausgewertet werden, die Wissenschafter sehen jedoch aufgrund vergleichbarer Funde in anderen europäischen Ländern den Hinweis auf quer durch Europa verlaufende Beziehungen, so etwa beim Goldhalsreif eines jungen Mannes. Es wird angenommen, dass es sich bei Gagatperlen (Schwarzer Bernstein) um Importware aus England handelt und der kostbare „Trierer Spruchbecher“ stammt aus Deutschland.
Ein Bronzestab mit Glasperlen gibt Rätsel auf. Sein Zweck ist noch nicht entdeckt worden.
In der ästhetisch gestalteten sehenswerten Ausstellung stehen die Funde im Mittelpunkt, d.h. die Grabbeigaben sind ähnlich wie an ihrem Fundort zusammengefasst. Dazu kommt eine moderne didaktische Einstimmung.
Mehr Texte von Maria-Gabriela Martinkowic
Reiche Römer in Vindobona - Gold und Edelsteine aus dem Albertina-Gräberfeld
04.03 - 01.06.2009
Naturhistorisches Museum
1010 Wien, Burgring 7 (Besuchereingang: Maria-Theresien-Platz)
Tel: + 43 1 52177 - 0*, Fax: + 43 1 523 52 54
Email: info@nhm-wien.ac.at
http://www.nhm-wien.ac.at/
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Montag 9:00 - 18:30 Uhr, Mittwoch 9:00 - 21:00 Uhr
04.03 - 01.06.2009
Naturhistorisches Museum
1010 Wien, Burgring 7 (Besuchereingang: Maria-Theresien-Platz)
Tel: + 43 1 52177 - 0*, Fax: + 43 1 523 52 54
Email: info@nhm-wien.ac.at
http://www.nhm-wien.ac.at/
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Montag 9:00 - 18:30 Uhr, Mittwoch 9:00 - 21:00 Uhr