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Brussels Antiques & Fine Arts Fair: Das Glück des Debütanten

Diesmal sind es der Torso eines ptolemäischen um 305 bis 30 v. Chr. datierten Pharao und das Gemäldepaar „Erebus et Terreur“ von Victor Vasarely aus dem Jahr 1957, die sich unter der Regie von Axel Vervoordt zu einem inspirierenden Dialog eingefunden haben. Der Belgier gilt als Meister der Inszenierung, der sich für seine Arrangements aller Perioden der Kunstgeschichte unabhängig von zeitlichen Strömungen und aller Medien der Kunstgeschichte wie kein anderer zu bedienen versteht. Allein seine im Rahmen der 54. Belgischen Kunst- und Antiquitätenmesse gezeigte Präsentation wäre schon eine Reise nach Brüssel wert, es sind aber auch die anderen 129 Teilnehmer der bis 1. Februar laufenden Brussels Antiques & Fine Arts Fair, kurz „Brafa“. Erschwinglicher Mix Der hier, auf 12.000 Quadratmetern einer ehemaligen Poststation schon traditionell gebotene Spartenmix ist gerade im Vergleich zu anderen Messen im deutschsprachigen Raum wohltuend, nicht nur die Vielseitigkeit betreffend, sondern auch einen für mehrere Einkommensklassen realistischen Erschwinglichkeitsgrad, wie es vergleichbare Messen –auch in Österreich – kaum noch bieten. Und das, ganz ohne das Kriterium der Qualität außer Acht zu lassen. Die Anzahl der Besucher – so hofft der Veranstalter – könnte die Bilanz des Vorjahres übertreffen, an die 40.000 Besucher werden erwartet. Der Auftakt verlief für einen Teil der Aussteller zufrieden stellend, andere hoffen noch auf nennenswerte Abschlüsse. Guter Auftakt Wahrhaft große Zufriedenheit herrschte bei Erstaussteller Mischo von Kollenburg, einem aus den Niederlanden angereisten Vertreter der jungen Generation. Seit 2004 breitet er seine Akquisitionen vor Messepublikum aus und durfte sich aktuell über einen kauffreudigen Sammler freuen. Das Glück des Debütanten: für nicht weniger als zehn holländische Möbel im französischen Stil aus dem 18. Jahrhundert ließ ein Mexikaner glatt einen sechsstelligen Betrag springen. Tapisserien (De Wit Fine Tapestries) waren ebenso gefragt wie Designware, etwa des Schweizers Willy Guhl aus den 60er Jahren (Galerie Vincent Colet), Arbeiten auf Papier wechselten ebenso den Besitzer wie Artefakte der Gold- und Silberschmiede. Noch zu haben sind bei Eric Coatalem (Paris) eine Reihe von Zeichnungen Gustav Klimts, die auch dem strengen Auge des Jurors Fritz Koreny Stand hielten. Repräsentativ für die hohe Qualität stehen noch Werke wie David Vinckeboons Darstellung eines ländlichen Kirtags datiert in das erste Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts. Im Vergleich zur Version in der Dresdner Gemäldesammlung besticht die von Florence de Voldère (Paris) für 360.000 Euro angebotene durch besonders starke Farbigkeit. Zu den teuersten Exponaten dürfte wohl der von Lokalmatador Jan Muller aus Privatbesitz akquirierte um 1490 ausgeführte Altaraufsatz gehören. Blattgoldbeschläge und die Originalfassung der Figuren (Jungfrau Maria und die Heiligen Peter und Johannes) haben ihren Preis:1,1 Millionen, die, so hofft der seit acht Jahren im Handel tätige Kunsthistoriker, ein Museum bereit zu zahlen ist.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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Brussels Antiques & Fine Arts Fair
23.01 - 01.02.2009

Tour & Taxis
1000 Bruxelles, avenue du Port 86 C/ B
http://www.brafa.art
Öffnungszeiten: 11 - 19h


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