Werbung
,

VIENNAFAIR 2009: Realistische Vision

Von 7. bis 10. Mai 2009 ist die größte internationale Kunstmesse Österreichs zum fünften Mal geöffnet, 122 Galerien präsentieren zeitgenössische Kunst. Die Zielsetzung der VIENNAFAIR ist klar definiert: die Kunstentwicklung in Mittel- und Osteuropa in der öffentlichen Aufmerksamkeit zu heben und speziell junge, noch nicht arrivierte, KünstlerInnen zu fördern um dem aktuellen Kunstmarkt neue Impulse zu verleihen. Mit diesem Potential will sich VIENNAFAIR von anderen großen Kunstmessen abheben und sich so als besonders spannende, in ihrer Art konkurrenzlose Plattform des internationalen Kunstmarkts und der Diskussion etablieren. Osteuropäische Länder sind auch dieses Jahr wieder mit einem deutlichen Zuwachs vertreten, neben den Ständen der etablierten Wiener Galerien, wie etwa Krinzinger, Nächst St. Stephan, Ernst Hilger, Georg Kargl oder Konzett stellen nun auch zahlreiche Galerien aus Bulgarien und Rumänien aus – in durchaus bemerkenswerter Qualität. Die Messe gibt einen guten Querschnitt durch das Angebot zeitgenössischer Kunst im Mittel- und Osteuropäischen Raum. Künstlerische Produktion jeder Sparte ist zu finden, Malerei in verschiedensten Techniken, Skulpturen, Fotografie, Videos, Installationen, Neue Medien - Arbeiten, die ihren Preis, der in durchaus unterschiedlichen Kategorien liegt, auch Wert sind. Wunderschöne Skulpturen von Tony Cragg bietet die in Wien und Budapest ansässige Galerie Knoll an: Bronzen, bis zu über 2 Metern hoch, um bis zu 300.000 Euro. Sebastian Brandl aus Köln vertritt in einer Einzelausstellung den Künstler Franz Burkhardt, dessen ironische, eigens für die Messe konzipierte Installation um 4.500 Euro käuflich ist. Der Wiener Galerist Georg Kargl nimmt mit „Lost Pavillon“ des kroatischen Künstlers David Maljkovic direkt Bezug auf den Untertitel der Messe „Focused on CEE“: die Skulptur mit Klang ist ein Modell des Amerikanischen Pavillons auf der Messe 1956 in Zagreb, welche die einzige Handelsmesse war, an der die UDSSR und die USA während des Kalten Krieges gleichzeitig teilnahmen. „Lost Pavillon“ weist als skulpturale Rekonstruktion dieses Pavillons auf historische politische Zusammenhänge wie künstlerische Ideen und Utopien hin und stellt das Thema im aktuellem Kontext neu in den Raum. Die Skulptur mit den zugehörigen 7 Collagen kostet 38.500 Euro. Galeristen wie Sammler zeigten sich mit ihrem Erfolg schon bei der Vernissage zufrieden, doch hat Reed Messe Wien GmbH seinen Rückzug als Veranstalter von dem zu wenig profitablen Projekt VIENNAFAIR angekündigt, diese solle zukünftig von anderen, vielleicht staatlichen Förderern und Sponsoren getragen werden. Eine internationale Messe zeitgenössischer Kunst in der Verantwortung des österreichischen Kulturstaates – wie ist wohl eine solche Vision zu beurteilen: optimistisch oder realistisch?
Mehr Texte von Margareta Sandhofer

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

VIENNAFAIR 2009
07 - 10.05.2009

Messe Wien
1020 Wien, Messezentrum Wien Neu, Halle A
http://www.viennafair.at
Öffnungszeiten: Do 11 - 19 h; Fr 11 - 21 h; Sa 11 - 19 h, So 11-18 h


Ihre Meinung

3 Postings in diesem Forum
pessimistisch
keine Ahnung | 10.05.2009 07:56 | antworten
lautet die Antwort auf Ihre Frage.
Ein bisserl mehr Anstrengung und Enthusiasmus wär gut
Hubert Thurnhofer | 19.05.2009 10:12 | antworten
Auf der Pressekonferenz sitzen vier Herren, die mit Grabesmiene und Grabesstimme die Neuheiten der Messe vorstellen. Unter den Teilnehmern sitzt die Krinzinger und sudert, dass der Reed-Messe-Chef keine Ahnung von nix hat. Solche Leute werden sicher kein Kunstfeuerwerk entfachen!
Der Ruf nach dem Staat
Hubert Thurnhofer | 19.05.2009 10:22 | antworten
Und noch was: der Ruf nach dem Staat ist zwar populär - besonders in Zeiten wie diesen - aber in dem Fall wirklich pervers! Karlsruhe schafft aus dem Stand (ohne Staatshilfe) 30.000 Besucher, die ART Innsbruck durch das PERSÖNLICHE Engagement der Messeleiterin Johanna Penz immerhin 13.000 Besucher! Aber Vienn AF air braucht Staatshilfe! Gibts wirklich keine anderen Rezepte??

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: