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MUMOK: arm aber hoffnungsvoll

Was MUMOK-Direktor Edelbert Köb bereits im Jahr 2007 angekündigt hatte, ist für die Jahre 2008 und 2009 Gewissheit: Bei gleich bleibender Basisabgeltung durch den Bund kann das Museum nicht einmal mehr die Kosten für den Betrieb und das Personal aus diesem Budget decken. Für 2008 betragen diese Kosten 7,6 Mio. Euro bei einer Basisabgeltung von 7,4 Millionen. Der gesamte Abgang des MUMOK wird dieses Jahr rund eine halbe Million Euro ausmachen. Trotzdem ist Köb zuversichtlich, hat ihm doch die wieder bestellte Kunstministerin Claudia Schmied eine bevorzugte Behandlung des MUMOK bei der Neufestsetzung der Basisabgeltung 2009 zugesagt. Auch die von Edelbert Köb immer wieder geforderte Erweiterung des MUMOK hat die Ministerin „zu einem ihrer prioritären Anliegen“ erklärt, wobei hier mittlerweile mehrere Versionen diskutiert werden. zum Einen die Errichtung eines neuen Standortes auf der Donauplatte, in der ehemaligen Rinderhalle in St. Marx im 3. Wiener Gemeindebezirk oder im Gebiet des neuen Zentralbahnhofes zu dem derzeit der Südbahnhof umgebaut wird. Jeder dieser Standorte hätte den Vorteil von Grund auf neue, adäquate Räumlichkeiten planen zu können. Sie liegen jedoch alle an der Peripherie und hätten sicher Probleme bei den nötigen Besucherzahlen. Eher wahrscheinlich ist da schon eine Neuordnung der Sammlungen und eine Erweiterung im Museumsquartier. So könnte die klassische Moderne des MUMOK mit dem Leopold Museum „fusioniert“ werden, und mehr Ausstellungsraum z.B. in den Räumen des Architekturzentrum Wien gewonnen werden – soferne das Az W wirklich irgendwann einmal in das Semperdepot umziehen kann (siehe artmagazine vom 10.12.2008). Für das Programm 2009 bedeutet die karge finanzielle Ausstattung, dass in der Factory nur noch zwei Ausstellungen stattfinden werden (Agnieszka Kalinowska, 3.4. – 14.6.2009 und Duncan Campbell, 26.6. – 6.9. 2009). Im Hauptprogramm wird zu allererst der großen österreichischen Malerin Maria Lassnig die Reverenz erwiesen (13.2. – 10.5.2009) und danach Cy Twombly, wobei hier auch das bisher kaum gezeigte fotografische Oeuvre zu sehen sein wird (28.5. – 11.10.2009). Die Ausstellung Gender Check (25.9.2009 – 31.1.2010) widmet sich den Geschlechterrollen in der Kunst Osteuropas (mit Unterstützung der ERSTE Stiftung). Mit Zoe Leonhard kommt eine Vertreterin der mittleren Künstlergeneration ins MUMOK (30.10.2009 – 28.2.2010) und die Ausstellung „Schöne neue Welt“ (30.10.2009 – 14.2.2010) will die künstlerische Auseinandersetzung mit unserer mediatisierten und globalisierten Welt thematisieren. Aus der Sammlung wird vor allem die erste Einzelausstellung von Nam June Paik in der Galerie Parnass in Wuppertal (1963) zum Teil rekonstruiert (Nam June Paik – Music for all Senses, 13.2. – 10.5.2009). Den öffentlichen Raum im und vor dem Museumsquartier werden 2009 Michael Kienzer (6.3. – 10.5.2009) und Peter Sandbichler (Herbst 2009) besetzen.
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