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Saisonfinale blieb unter den Erwartungen

Zwischenbilanz zu den jüngsten Auktionen in Wien: Dorotheum – im Kinsky - Hassfurther Zum Saisonausklang standen die jüngsten in Wien abgehaltenen Auktionen unter Beobachtung wie lange nicht. Vor allem der Handel überwachte den Fortgang mit Argusaugen: Um mangels Interesse von Privatkäufern allfällige Schnäppchen zu ergattern, aber vor allem, um sich ein Bild von der Stimmung des Marktes zu machen. Denn die Ergebnisse sind derzeit wohl von besonders seismographischer Beschaffenheit. Das Fazit: Das Angebot aus allen Sparten – einerlei ob bildende Kunst von Alten Meistern bis zu Zeitgenössischem, oder Angewandtes und hier von herkömmlicher Tischlerkunst bis zu Design und Kunst des Jugendstils – blieb deutlich selektiver nachgefragt als zuletzt. Die aktuellen Verkaufsquoten konnten nicht an jene aus den Frühjahrsauktionen anknüpfen und blieben Teils hinter dem Sparten-konformen Durchschnitt. Die einzigen Ausnahmen bildeten etwa im Dorotheum die Auswahl der Sektionen Silber sowie Uhren & Juwelen. Im Detail finalisierte das Dorotheum seinen vierten Auktionsreigen des Jahres (24-28. November) mit einer Wochenbilanz von 8,62 Millionen Euro brutto, womit man die Vorgabe der unteren Schätzwertsumme von 10,2 Millionen Euro nur knapp verpasste. Den stärksten Einzelumsatz verzeichnete man mit 2,85 Millionen Euro bei Zeitgenössischer Kunst, den höchsten Einzelzuschlag in der Kategorie Klassische Moderne für Kolo Mosers „Frühling“: Für 375.300 Euro wechselte das um 1900 ausgeführte Gemälde in die Sammlung Leopold. Laut „Artnet“ und entsprechender Presseaussendung des Dorotheums sei dies ein Weltrekord. Nicht so gemäß der amerikanischen Kunstpreisdatenbank „Artprice“, die im Nettovergleich zwei höhere Ergebnisse listet. Egger-Lienz toppt Den höchsten Zuschlag der vergangenen Wochen bewilligte man im Rahmen der 30-Jahr-Jubiläumssitzung bei Wolfdietrich Hassfurther: Gleich die erste aufgerufene Position – eine der „Mittagstisch“-Versionen von Albin Egger Lienz in Öl auf Karton gemalt – wechselte nach einigem Hin und Her für brutto 660.000 Euro den Besitzer. Am Ende summierte sich die Nachfrage in der Hohenstaufengasse auf netto 1,64 Millionen Euro. Zum ebenfalls letzten Eventtrio hatte „im Kinsky“ zur Freyung gelockt. Hier konnte man die Enttäuschung ob der Zurückhaltung des Publikums nicht verbergen: Klassische Moderne (50 %) und Jugendstil (52 %) schlugen sich in Sachen Absatzquote noch recht wacker, die Zeitgenossen blieben mit 45 Prozent eindeutig unter den Erwartungen, nicht so Maria Lassnigs Katalogcover „Innerhalb – Außerhalb“, das mit 154.280 Euro zwar nur im Bereich der angesetzten Schätzwerte (100.000-180.000) aber immerhin die Liste der höchsten Zuschläge der 71. Kunstauktion anführt. Die letzten Versteigerungen bessern das Jahresergebnis um konkrete 2,35 Millionen Euro auf, für Kunstwerke im Wert von 382.650 laufen noch Nachverhandlungen, womit das vorläufige Bruttoergebnis bei 3,41 Millionen Euro notiert wurde.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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