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WIKAM - Wiener Internationale Kunstmesse im Wiener Künstlerhaus: Hübsch und konservativ

Der Verband Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler veranstaltet vom 7. bis 15. März 2009 im Wiener Künstlerhaus seine traditionelle Frühjahrsmesse, die Wiener internationale Kunst- und Antiquitätenmesse. In dem historischen, wunderschönen, aber teilweise beengendem Ambiente stellen an die vierzig Anbieter aus In- und Ausland ihre ausgesuchte Ware aus. Die Vielfalt der präsentierten Kunstobjekte umfasst außer Gemälden und Mobiliar aus den letzten 3 Jahrhunderten bis zur Gegenwart auch Grafik, Schmuck, Volks- und textile Kunst, Glas, Silber, Stammeskunst und verschiedene Objekte aus der Antike. Die Atmosphäre ist vorwiegend durch das konventionelle und konservative Angebot geprägt – wer ein hübsches Landschaftsgemälde aus dem 19. oder Anfang 20. Jahrhundert oder eine gediegene Biedermeiergarnitur erwerben möchte, wird mit Sicherheit fündig und macht einen soliden Kauf, ohne irgendein Risiko einzugehen.Mit der Sonderausstellung des Landschaftsmalers Ferdinand Brunner bietet die Wiener Galerie Szaal eine Palette von stimmungsvollen Gemälden von unbestrittener Qualität, der Preis liegt zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Auch klassische Blumenbilder von Josef Dobrowsky sind für das traditionelle Sammlerklientel bei Kunsthandel Freller durchaus erschwinglich, in Mischtechnik ausgeführt um 14.000 Euro, als Ölbild um 35.000 Euro. Die beiden bekannten Fledermaussessel von Josef Hofmann wurden von Patrick Kovacs schon bei der Eröffnung verkauft. Die Nachfrage nach herkömmlichen Kunstobjekten ist somit sicherlich abgedeckt, Aufsehenerregendes hingegen kaum zu entdecken.Etwas weniger alltäglich ist ein Schreibtisch mit original dazugehörigem Sessel von Jean Prouvé aus den 50er Jahren um 36.000 Euro, modernes Design, das von Blazek + Rauminhalt auf antiken Nomadenteppichen präsentiert wird und mit der stillen Archaik des Textils effektvoll kontrastiert. Erwähnenswert ist noch ein Modell-Kanu von 1 Meter Länge von den Solomon Inseln aus Weichholz, verziert mit Perlmutt – Ornamentik. Ein am Bug angebrachter Vogel und ein Hund am Boot, die jeweils einen Fisch verspeisen, verweisen auf den kultischen Zusammenhang mit der Thunfischjagd. Das Stück war 1933 gesammelt worden, die Provenienz gesichert, und ist bei Primitiv Gangl um 8.500 Euro zu kaufen. Ein nicht ganz gewöhnliches Kollier, dessen Bronzeblättchen mit Blattgold überzogen sind, aus dem 6. Jahrhundert ist bei Socowi um 9.000 Euro, byzantinische Ohrgehänge, eine Filigranarbeit aus Gold aus dem 12. Jahrhundert, um 2.700 Euro zu erwerben. Interessantes und nicht Alltägliches ist somit auf der Wiener Messe zu finden, die Ware entspricht auch den konventionellen Erwartungen, doch wird das unspektakuläre Angebot kaum bleibend in Erinnerung bleiben.
Mehr Texte von Margareta Sandhofer

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WIKAM - Wiener Internationale Kunstmesse im Wiener Künstlerhaus
07 - 15.03.2009

WIKAM Künstlerhaus
1010 Wien, Karlsplatz 5
http://www.kunstkauf.at


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