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Fesches aus der Konditorei

Im Dezember vor 15 Jahren veranstaltete „im Kinsky“ (damals noch Wiener Kunst Auktionen) die erste Auktion – jetzt steht die 71. auf der Tagesordnung. Nicht immer hatte Anton Kolig ein von einem Milchkaffee begleitetes Punschkrapferl im Visier, wenn er eine Kaffeekonditorei ansteuerte. Nein, Kolig nutzte derlei alltägliche Streifzüge auch um Modelle zu finden und traf Mitte der 40er Jahre so auf den später porträtierten Hans Obersteiner. Das in Öl auf einer 89 mal 57 cm großen Hartfaserplatte 1947 festgehaltene „Unsere Jugend“ steht im Rahmen der 71. Auktion „im Kinsky“ im Angebot: Bis Anfang 2008 war die erste Fassung des Themas eine Dauerleihgabe Die Experten erwarten für die erste Fassung – seit 1981 bis Anfang 2008 war es als Dauerleihgabe im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg zu sehen – zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Festzug & Selbstdarsteller Neben vier Studien von Gustav Klimt, darunter die für das Stoclet-Fries entworfene „Tänzerin“ (80.000-150.000), steht das drei Jahre vor Anton Koligs Tot entstandene Gemälde steht stellvertretend für einen Festzug österreichischer Kunst der Spitzenklasse, die diese Woche „im Kinsky“ zur Verteilung gelangt. Der Auftakt obliegt der Sparte Klassische Moderne, gefolgt von Zeitgenössischer Kunst (beide 2. Dezember) und Jugendstil (3. Dezember). Die Auswahl Zeitgenössischer Kunst wird von einer Ikone der Selbstdarstellung angeführt, konkret von Maria Lassnig und etwa dem 1985 ausgeführten „Innerhalb – Außerhalb“, mit 120 mal 100cm ein vergleichsweise kleines Epos, das bis zu 180.000 Euro bringen soll. Im November vergangenen Jahres bewilligte man hier mit etwas mehr als 280.000 Euro (brutto) für ihr „Mit einem Tiger schlafen“ auch den bisherigen Rekord (für einen zeitgenössischen österreichischen Künstler außerdem). Begleitet wird der weibliche Bestseller aktuell von heimischen Kollegen wir Hermann Nitsch, Arnulf Rainer und Fritz Wotruba. Den finalen Saisonabschluss absolvieren Vertreter der international nachgefragten Sparte Jugendstil. Und hier werden thematisch verwandte aktuelle Ausstellungen in Museen (Belvedere, Wien Museum) nicht von Nachteil sein. Von Josef Hoffmann etwa drei Versionen eines 1924/25 entworfenen Aufsatzes. Bis 1931 wurde dieser zum überwiegenden Teil in Messing ausgeführt, laut dem WW Archiv im MAK Museum für angewandte Kunst geht es um 229 Exemplare, und nicht wie im Kinsky-Katalog angeführt „zumindest fünfzig“. Für die Messing-Version beziffert man die Erwartungen aktuell mit 17.000 bis 25.000 Euro, für die beiden etwas späteren Ausführungen in versilbertem Alpaka liegen die Taxen bei 15/20.000 bzw. 17/25.000 Euro.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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