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Internationales Namedropping

Die neuen Liebkinder der Chefetage scheinen schnell ausgemacht. Der Auftakt des vierten Auktionsreigens des Jahres obliegt zwar Traditionellem – den Versteigerungen der Sektionen Silber (24.11.), Klassische Moderne (25. 11.) und Jugendstil (26.11.) – zur Wochenmitte fokussiert man dagegen auf globale Bestseller aus den Sparten Zeitgenössisches (26.11.) und Design (27.11.). Den vorläufigen Abschluss der Reigensaison stellt die Sparte Juwelen (28.11.). Die Affen sind los! Angesichts der beiden Katalogcover wirkt es fast ein bisschen anachronistisch, denn international ist der nun an der Donau berücksichtige Trend wie es scheint ja schon wieder vorbei. (Damien) Hirst und (Zaha) Hadid haben zuletzt an der Themse und am Hudson schon Federn lassen müssen. Wie dem auch sei. Für Zeitgenössisches hat ein achtköpfiges Expertenteam eine knapp 260 Positionen umfassende Offerte akquiriert, die in Sachen Namedropping deutlich mehr auf dem Lager hat als zuletzt: Das Spin-Painting von Damien Hirst soll zwischen 45.000 und 55.000 Euro einspielen, von Jörg Immendorf gibt es Grafiken (Siebdruck / Linolschnitte ab 2300 Euro, mit Handkolorierung 15.000 Euro) sowie affige Bronzen in verschiedenen Größen zu Taxen von 5500 bis 60.000 Euro bis zum 2,5 Meter hohen Affenbaum (120.000-180.000). Daneben haben ganz klar italienische Künstler massiv an Terrain zugelegt: Lucio Fontana gibt sich mit einem geschlitzten Tafelbild (250/350.000) ebenso die Ehre wie Mario Schifano oder Giacomo Manzù, von dem eine der kompakten Kardinalsfiguren aus vergoldeter Bronze zumindest 120.000 Euro bringen will und das sind immerhin 80.000 weniger als der Einbringer noch Anfang September haben wollte. Im Windschatten zeitgenössischer Kollegen komplettiert Giorgio de Chirico die Chronik der italienischen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts, mit einem der markanten „Piazza d’Italia“-Werke, das in der Sparte Klassische Moderne mit einer Taxe von 170.000-250.000 Euro den Besitzer wechseln will. Angewandtes bei Silber, Design & Jugendstil Bei angewandter Kunst ist die Bandbreite eine wenig über das Übliche hinausreichende. Zu den Besonderheiten gehört eine der russischen Klientel angepasste Offerte bei Silber, neben Cloisonneéware etwa auch ein Weinkühler der Großfürstin Olga Nikolajewna (20.000-30.000 Euro). Die in einem großformatigen Katalog lancierte Designware hält eine zahlenmäßig überraschende Auswahl aus der Zeit des Jugendstils bereit, der ja als eigene Sparte und mit eigener Expertin tags zuvor seinen Auftritt hat. Zu den Highlights der Sparte Design zählen neben einem Schreibtisch aus dem Besitz des Chanel-Masterminds Karl Lagerfeld und ausgeführt von Jacques Adnet aus dem Jahr 1932 (45.000-50.000) die Armadillo-Light genannte Stehlampe mit Eidechsenhaut-Optik von Ron Arad. Das Cover ziert ein 2002 gefertigtes vierteiliges Tee- und Kaffeeservice der Stararchitektin Zaha Hadid: Die Nummer 7 aus einer Edition von zehn will aktuell zwischen 60.000 und 70.000 Euro einbringen. Zum Vergleich: 2005 hatte es Nummer fünf auf brutto 48.000 Euro gebracht.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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