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Rock-Lüpfen auf der Freyung

Auktionen im Palais Kinsky (23. und 24. April 2002) Mit rund 350 Werken bestücken die Wiener Kunstauktionen ihre 38. Veranstaltung im Bereich zeitgenössischer Kunst (23. April) und Jugendstil (24. April). Die Umsatzerwartungen liegen bei etwa 1,3 Millionen Euro, wobei 62 Arbeiten zu Gunsten des Poigenfürst-Projektes "Casa Austria" (Temesvar, Rumänien) unter der Patronanz Kardinal Franz Königs den Besitzer wechseln werden. Letztere wurden von Künstlern zur Verfügung gestellt, die dafür 50 Prozent des Zuschlags erhalten; die geschätzte Mindestverkaufssumme liegt bei 135.000 Euro. Zu diesen Werken gehört etwa ein Artefakt Michael Kienzers aus der Serie "Teppichzeichnungen" für geschätzte 3.700 bis 5.000 Euro; zum Vergleich: Anlässlich der Kunst Wien 2001 bot die Galerie Thoman ähnliche Arbeiten des Monsignore-Maurer-Preisträgers zwischen 3.500 und 7.200 Euro. Zum Toplos der Sparte Zeitgenossen ernannten die Wiener Kunstauktionen Rudolf Hausners farbenfrohe "Adamorphose II" von 1982 (50.000-90.000 Euro). In die Kategorie "Phantastische Realisten" fügen sich auch Arbeiten von Arik Brauer, Wolfgang Hutter oder Anton Lehmden - womit diese spezifische Gruppe österreichischer Kunst zumindest bei den WKA ein Revival feiern darf. Überhaupt bleibt die Sparte sehr heimisch besetzt: Attersee, West, Messensee, Rainer, Nitsch, Ringel & Co haben wenig Konkurrenz zu befürchten. Auswärtiges schränkt sich etwa auf eine Tuscharbeit Raymond Pettibons (3.500/5.000), Holzschnitte Per Kirkeby’s (2.500/4.500), eine Frottage von Max Ernst (10.000/14.000) oder eine Serie von Picasso Drucken (1.500/2.000) ein. Beim Jugendstil dominiert die österreichische Internationale in personam Josef Hoffmann oder Adolf Loos, von dem auch das Kataloglot stammt. Die um 1900 entworfene Kaminuhr - die Gebote werden sich erwartungsgemäß zwischen 44.000 und 73.000 Euro einpendeln - gehört zu jenen, deren Werk gleichsam ohne dominanten Uhrenkasten im Raum zu schweben scheint. Rock-Lüpfen scheint dann im figuralen Keramik-Sektor angesagt. Eine Reihe von den zuletzt herausragend nachgefragten eleganten, verkleideten oder natur-frivolen Goldscheider-Damen in einer Preisklasse von 1.800 bis 5.500 Euro. Französisches Glas und Werkstattarbeiten, etwa des Familienunternehmens Hagenauer, runden das Jugendstilangebot ab.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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