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Jubel steht auf dem Programm

Die Bilanz nach 15 Jahren ist ganz eindrucksvoll: In 69 Auktionen setzte „im Kinsky“ – Anfangs schwang man unter der Bezeichnung „Wiener Kunst Auktionen“ den Hammer – seit Dezember 1993 stolze 170 Millionen Euro um. Darunter finden sich auch noch bis heute gültige Rekorde, jener für den höchsten je bei einer Auktion in Österreich erzielten (Egon Schiele, Mädchen, 1917, Öl, 3,56 Mio Euro, 1998) ebenso wie den für einen zeitgenössischen österreichischen Künstler (Maria Lassnig, Mit einem Tiger schlafen, 280.200 Euro, 2007). 70. Auktion im Kinsky Wenige Wochen vor dem tatsächlichen Auktionsjubiläum nutzt man das passende runde Ereignis, die 70. Versteigerung für ein entsprechend gut und ausgewogen bestücktes Angebot. Der Auftakt am 14. Oktober obliegt den Sparten Gemälde Alter Meister, des 19. Jahrhunderts, der klassischen Moderne und Zeitgenössischer Kunst. Zu deren Repräsentanten gehören die dem Jubilar wohl zuprostenden Bauern vor einem Wirtshaus, für die idyllische Dorfszene von Joost Cornelisz Droochsloot erwartet man bis zu 80.000 Euro. Im direkten Vergleich etwas höher angesetzt sind die Erwartungen für Friedensreich Hundertwasser 1972/73 gemaltes „Kaiser Franz Josef Spital“ (100.000-140.000). Anderntags locken Antiquitäten, bei denen ein Reliefpaar von Johann Georg Schwanthaler (50.000-100.000) zu den Höhepunkten gehört, ebenso wie ein um 1815/20 datierter Flötensekretär. Ob der in der Zeit des Biedermeiers begehrte Luxusartikel, aktuell zwischen 40.000 und 80.000 Euro veranschlagt, die passende Begleitmusik zu umsatztechnischem Jubel spielt, bleibt abzuwarten. Amerling & Co Denn wenige Gassen weiter ruft man zur dritten Auktionswoche des Jahres, hält das Dorotheum seine Auswahl Alter Meister (14. & 15.10.), Gemälde des 19. Jahrhunderts (15.10), die zu Antiquitäten zusammengefassten Sparten Skulpturen, Silber, Glas & Porzellan sowie Möbel (16.10) und Juwelen (17.10.) bereit. Und eines steht schon im Vorfeld fest, ein einzelnes Gemälde könnte allen anderen Kunstwerken die Show stehlen. Das vergangene Jahr seitens der Österreichischen Galerie an die Erben nach Ernst von Gotthilf restituierte „Mädchen mit Strohhut“ ist mehr als nur ein Gemälde Friedrich von Amerlings, um das sich in den vergangenen Monaten der gesamte Wiener Handel und auch andere Auktionshäuser bemüht hatten. Der heißeste Anwärter auf das mit 250.000 bis 350.000 inoffiziell taxierte Gemälde? Johann Kräftner im Auftrag des Fürsten Liechtenstein, er habe das Bild endlich im Original bewundern können – der erste Eindruck – „Liebe auf den ersten Blick, der Zustand ist jungfräulich“.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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