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Wiener internationale Kunst- und Antiquitätenmesse Palais Ferstl und Palais Niederösterreich: Blumenmaler & Wurfhölzer

Zwischenbilanz zur WIKAM (Wiener Internationale Kunst und Antiquitätenmesse) – noch bis inklusive 9. November. Allerheiligen und dann noch spätsommerliches Kaiserwetter, gegen diese beiden Faktoren konnte man zum Auftakt der derzeit in Wien stattfindenden Kunstmessen nicht an. In die Palais Ferstel und Niederösterreich lockt noch bis inklusive 9. November die WIKAM (Wiener Internationale Kunst und Antiquitätenmesse). Nach der gut besuchten Vernissage begannen sich die Räumlichkeiten erst gegen Sonntagabend wieder nennenswert zu füllen. Dementsprechend flau verlief es an der Verkaufsfront. Wer nicht schon im Vorfeld über Sonderkataloge und –Ausstellungen Interesse generieren konnte, das sich unter dem Eröffnungsdruck dann flugs in Abschlüsse verwandelte, der muss auf Lauf- und besonders treue Stammkunden hoffen. Besser als erwartet, weniger als erhofft In Sachen Qualität gilt es dabei allerdings des Öfteren ein Auge zuzudrücken. Das Niveau war hier ganz klar schon deutlich besser, da nützen selbst die wesentlichen Stützen des Verbandes und seiner Mitglieder nur bedingt. Immerhin, dort wo Güte lockt, rollt auch der Euro. Roland Widder, statt des gewohnten Mix lockt er mit einer Einzelretrospektive zu Karl Hauk (1898-1974), attestiert Zurückhaltung bei größeren und teureren Arbeiten, „im Segment zwischen 2000 und 10.000 Euro läuft es dagegen gut“. Gewohnt souverän der Szaal’sche Auftritt, diesmal mit einer wirklich sehenswerten Sonderausstellung des Wiener Blumenmalers Franz Xaver Gruber (1801-1862). Zahlreiche rote Punkte dokumentieren hier die Resonanz, die, wie Horst Szaal anmerkt, nicht nur eine lokale geblieben ist. Ein großes Stillleben mit Disteln, Mohnblumen und Schmetterlingen verkaufte er in den ersten Öffnungsstunden ebenso wie eine Rosen-Version. Das Katalogcover, ein Blumenstück mit Schwertlilien, Tulpen, Schmetterling und einer vorlaut hervor lugenden Heuschrecke ist mit 60.000 Euro veranschlagt. Primitive Gangl, sonst im Palais Niederösterreich, aktuell ins Ferstel verbannt, bringt Kunst der Aborigines, Rindenmalerei (ab 1800 Euro), Wurfhölzer, Speere, Schleudern und Keulen. Charakteristisch alpenländische Volkskunst bringt dagegen Debütantin Monika Katzenmeyer, sonst Stammausstellerin der Residenz Salzburg Messe für Kunst und Antiquitäten. Das Interesse an ihrem rustikalen Angebot sei außergewöhnlich gut. Ein Pinzgauer Sockelschrank aus Zirbe mit reichem Schnitzwerk und Kitzbüheler Provenienz dürfte bis Ende der Woche ebenso den Besitzer gewechselt haben wie der auf vier Meter ausziehbarer Bibliothekstisch aus einem Kloster (18.000 Euro). Ihre persönliche Zwischenbilanz scheint die aktuelle Atmosphäre treffend zu umschreiben - „besser als erwartet, weniger als erhofft“.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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Wiener internationale Kunst- und Antiquitätenmesse Palais Ferstl und Palais Niederösterreich
31.10 - 09.11.2008

WIKAM
1010 Wien, Palais Ferstel, Eingang Strauchgasse
Tel: +43 (1) 40 66 330, Fax: +43 (1) 402 88 35
Email: wikam@wikam.at
http://www.wikam.at


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